Amnestie für illegale Waffen läuft aus
Im Landkreis Lindau sind rund 30 illegale Waffen und etwa 100 legale Waffen abgegeben worden
LINDAU (hego) - Noch bis Ende dieser Woche gilt in Bayern eine sogenannte Waffenamnestie. Dabei kann jeder illegale Waffen und Munition straffrei bei einer Waffenbehörde oder der Polizei abgeben. Vor einem Jahr hat die Amnestie begonnen. Seither haben Besitzer aus dem Landkreis Lindau 29 illegale Waffen und 108 legale Waffen abgegeben.
Die Waffenamnestie trat mit der Änderung des Bundes-Waffengesetzes im Juli vergangenen Jahres in Kraft. „Jede Waffe, die wir einsammeln, ist ein Gewinn für die Sicherheit“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann damals.
„Die Maxime ist, dass so wenig Waffen unterm Volk sind wie möglich“, bestätigt Gisela Wahler von der Waffenbehörde des Landkreises. Deswegen gebe es die zeitlich begrenzte Möglichkeit, eine illegale Waffe straffrei abzugeben.
Viele der legalen Waffen, die abgegeben worden seien, seien Erbwaffen. Ältere Waffenbesitzer wollen beispielsweise ihre Erben nicht belasten oder Erben wollen nicht für das gesetzlich vorgeschriebene Blockiersystem aufkommen, mit dem man eine Erbwaffe sichern muss. Die Waffenamnestie sei dann oftmals die Entscheidungshilfe, auch um eine legale Waffe abzugeben. Prinzipiell gebe es nicht den oder die Waffenbesitzer. „Das zieht sich durch alle Schichten“, sagt Gisela Wahler.
Im Jahr 2009 hat es schon einmal eine Waffenamnestie in Bayern gegeben. Dabei sind laut Wahler im Landkreis Lindau deutlich mehr Waffen abgegeben worden: insgesamt 460 Waffen, davon 76 illegal. Die höhere Anzahl im Vergleich zur jetzigen Amnestie hänge mit der damaligen Anforderung eines Nachweises der sicheren Aufbewahrung der Waffen zusammen, sagt Wahler. Viele Waffenbesitzer hätten deshalb ihre Waffen bei der Behörde abgegeben.