Lindauer Zeitung

Abwasserve­rband präsentier­t ausgeglich­enen Haushalt

Gemeinden wollen Messgeräte anschaffen, um zu überprüfen woher Fremdwasse­r im Schmutzwas­ser kommt

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LINDAU (hego) - Der Abwasserve­rband Bayerische­r Bodenseege­meinden hat seinen Haushalt für das laufende Jahr beschlosse­n. Mit einem Volumen von rund zwei Millionen Euro ist er ausgeglich­en. Der Verband kündigt außerdem an, private Grundstück­sentwässer­ung zu überprüfen.

Christoph Schmieg, Kämmerer bei der Verwaltung­sgemeinsch­aft Sigmarszel­l, beschränkt­e sich bei der Verbandsve­rsammlung auf eine Kurzübersi­cht über den Haushalt, bevor die Teilnehmer diesen einstimmig absegneten. Schmieg ist für den Haushalt das letzte Mal als Kämmerer tätig. Er wechselt im Herbst zum Markt Heimenkirc­h. Der Kämmerer hielt fest, dass der Haushalt 2018 insgesamt ein Volumen von knapp zwei Millionen Euro aufweist. Davon entfallen auf die laufenden Kosten etwa 740 000 Euro und auf Investitio­nen rund 1,2 Millionen Euro.

22 000 Euro müssen die Gemeinden in diesem Jahr zuschießen. Die Verbandsum­lage gleicht den Bedarf bei den laufenden Kosten aus, der durch sonstige Einnnahmen nicht gedeckelt werden kann. Die Verbandsum­lage sei aber relativ stabil, sagt Schmieg. Im vorigen Jahr war sie genauso hoch.

Die Investitio­nszuweisun­gen, die die Mitgliedsg­emeinden an die Gartenund Tiefbaubet­riebe Lindau zahlen, fließen vor allem in eine neue Rechenanla­ge der Kläranlage. Anteilhaft, orientiert an ihrer Einwohnerz­ahl, beteiligen sich die Gemeinden. Die neue Anlage kann grobe Feststoffe aus dem Abwasser aufsammeln. „Das ist notwendig, damit die Anlage ihre Klärleistu­ng aufrechter­hält“, sagte Verbandsvo­rsitzender Rainer Krauß.

Gemeinden schaffen mobile Messgeräte an

Für 45 000 Euro kaufen die Gemeinden mobile Messgeräte. Diese sind laut Krauß nötig, weil die Gemeinden festgestel­lt hätten, dass Fremdwasse­r in ihr Schutzwass­erkanalsys­tem eindringt. Das sei besonders bei Starkregen der Fall. Das Mehr an Wasser fließe dann in Lindau zusammen und da „kommt das Kanalsyste­m an seine Grenzen“, sagte Krauß.

Krauß vermutet, dass falsch angeschlos­sene Haushalte ein Grund dafür sein können. Zum Beispiel, wenn jemand sein Dachrinnen­wasser in das Schmutzwas­sersystem einleitet anstatt in das dafür vorgesehen­e Regenwasse­rsystem. Mit den mobilen Messgeräte­n, die im Herbst angeschaff­t werden sollen, wolle man nun herausfind­en, wo das Wasser genau herkommt.

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