Freibad-Kiosk will länger öffnen
Scheidegger Ratsmitglieder stehen Abendbetrieb skeptisch gegenüber, stimmen aber einer Probephase zu
SCHEIDEGG (feß) - Auch mal nach 19 Uhr noch auf der Terrasse des Scheidegger Freibad-Kiosks sitzen und etwas trinken, dabei vielleicht Musik hören, das wünscht sich der Unterpächter für seine Gäste. Einen entsprechenden Antrag auf längere Öffnungszeiten und Musikabspielen diskutierte nun der Scheidegger Gemeinderat.
Hauptpächter des Kiosks ist eine Brauerei, die wiederum den Betrieb an einen Unterpächter abgegeben hat. Laut Pachtvertrag sind die Kiosköffnungszeiten an die des Freibads gekoppelt. Komplizierter ist es mit der Musik: Da sich das Freibad im Außenbereich befindet, ist die „Beschallung der Bewirtschaftungsfläche im Freien“verboten, erklärte Bürgermeister Ulrich Pfanner in der Sitzung.
Dennoch gebe es die Möglichkeit für den Pächter, an maximal zwölf Tagen im Jahr über eine Ausnahmeregelung Musik auf seiner Terrasse abzuspielen. In diesem Fall muss er die längere Öffnung als Veranstaltung bei der Gemeinde ankündigen. Das Scheidegger Ratsgremium stand dem Wunsch des Kiosk-Pächters gespalten gegenüber. Vor allem die Sicherheitsfrage bereitete einigen Gemeinderäten Bauchschmerzen. „Wenn jemand nach 19 Uhr ins Becken springt, wird es haarig“, drückte es etwa Karl-Heinz Schorer (SPD) aus. Pfanner verwies auf das Freibadfest der Wasserwacht. Dort funktioniere es auch. „Ich sehe die Notwendigkeit nicht“, argumentierte dagegen Thomas Heim (CSU). Es gebe genügend Gaststätten im Ort. Ganz anders sah dies Bettina Deubel (CSU). „Es ist eine wunderschöne Anlage, und es ist so schade, dass man sie abends um 19 Uhr komplett verlassen muss.“„Ein Gefühl dafür bekommen“Nach längerer Diskussion einigte sich das Gremium darauf, einen Probelauf zu erlauben, bevor man eventuell den Pachtvertrag ändere. So darf der Kiosk über zwei Wochen am Freitag und Samstag länger öffnen, an einem dieser Abende auch mit Musik. „So kann man ein Gefühl dafür bekommen“, sagte Tobias Steinhauser (FW). Der Beschluss wurde mit fünf Gegenstimmen genehmigt.