Ronaldo nachträglich sperren?
Karte. Eine nachträgliche Sperre? Entspricht nicht den Regeln. Ronaldo ging aber mit seinem Ellenbogen klar zum Kopf seines Gegenspielers. Das ist eine Tätlichkeit. Punkt! Dafür müsste er gesperrt werden. Doch der Weltfußballer gesperrt im Achtelfinale? Diesen Mut hatte Caceres ganz offensichtlich nicht. Queiroz fragte zu Recht: „Gibt es einen Unterschied zwischen Ronaldos Ellenbogen und einem anderen Ellenbogen?“Offensichtlich ja. Schade. Thorsten Kern
Enrique Cacéres hat nicht nur einmal hingeschaut, sein Bilderstudium war exzessiv. Nicht zwingend muss das auf eine Entscheidungsschwäche des Mannes aus Paraguay hinweisen. Eher spricht dessen langes Zögern dafür, dass er vom Videoraum aus doch wesentlich beeinflusst wurde, dass es da durchaus zwei Meinungen gegeben hatte. Als die diskutiert waren, zeigte Cacéres: Gelb, nicht Rot. Was die Herren über die Zeitlupenanalyse und ihr Kollege auf dem Rasen im Detail wie beurteilt hatten, werden wir nie erfahren. Zu unterstellen, man habe sich auf einen Ronaldo-Bonus verständigt, ist also – mangels Nachweis – zuallererst kühne Spekulation. Und jetzt? Die Aufnahmen neu bewerten kann man schlecht. Das nämlich würde die Entscheider vom Montagabend übel desavouieren, das Handwerkszeug „Videobeweis“fatal ad absurdum führen. Somit fehlt einer nachträglichen Sperre die Basis. Wer das ungerecht findet, mag es tun. Trost könnte sein, dass die WM 2018 für Sportsfreund Ronaldo – in Iran-Form – wohl nur noch ein Achtelfinale dauert. Joachim Lindinger
Der Schiedsrichter hatte keinen Mut. Würde Videobeweis ad absurdum führen.