Bistum Eichstätt rechnet mit hohem Millionenverlust
EICHSTÄTT (epd) - Das Bistum Eichstätt rechnet in seiner Bilanz nicht mit der Rückzahlung von etwa 54 Millionen US-Dollar von Verlusten aus Immobiliengeschäften in den USA. Bei der Vorstellung ihrer ersten Bilanz nach dem Standard des Handelsgesetzbuchs (HGB) am Mittwoch in Eichstätt wollte sich der leitende Finanzdirektor der Diözese, Florian Bohn, nicht zum Stand des Untreueverfahrens gegen einen ehemaligen Mitarbeiter äußern. Er teilte aber mit, dass im Mai aus den Geschäften noch einmal 1,8 Millionen Euro zurückgeflossen waren. Damit hat die Diözese aus Geschäften in Dallas in Höhe von 60 Millionen US-Dollar rund sechs Millionen Dollar zurückerhalten. Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass wohl ein leitender Mitarbeiter der Diözese zwischen 2014 und 2016 mit Kirchengeldern dubiose Finanzgeschäfte getätigt hatte.
Bohn sagte in seinem Bericht weiter, dass rund 121 Millionen Euro Kirchensteuer in dem Bistum mit rund 400 000 Katholiken im vergangenen Jahr eingegangen seien. Mit einer Bilanzsumme von rund 609 Millionen Euro und 64,6 Prozent Eigenkapital stehe das Bistum jedoch solide da. Gegenüber dem Vorjahr ist die Bilanzsumme den Angaben nach um 40,3 Millionen Euro gestiegen. Die Grundstücks- und Immobilienwerte belaufen sich auf 126 Millionen Euro, die Finanzanlagen auf 344,2 Millionen Euro. In den kommenden Jahren stellt die Diözese 150 Millionen Euro für Bauvorhaben und Renovierungen zurück, für Pensionen und Renten legt sie wegen der Zinsrückgänge weitere 80 Millionen Euro zur Seite.