Lindauer Zeitung

Aquarelle von Richard Hanne für einen guten Zweck: Rainhaus verwandelt sich beim Tag der offenen Tür auch in ein Atelier

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Die Malerei war seine große Leidenscha­ft: Eigentlich wollte der 1924 geborene Richard Hanne nach dem Abitur Kunstmaler werden, doch Krieg und Gefangensc­haft durchkreuz­ten seine Pläne. Er absolviert­e die Textilinge­nieurschul­e und arbeitete in diesem Beruf mit großer Freude. In seiner Freizeit malte er weiterhin. Hanne lebte seit 1972 in Lindau, der Bodensee war eines seiner Lieblingsm­otive. Nach einer schweren Herzoperat­ion gab er seine Arbeit als Ingenieur auf und widmete sich rund 20 Jahre intensiv der Malerei. „Das war seine schönste Zeit“, sagt seine Witwe Erica. Hanne ließ sich stets von der Schönheit der Landschaft und durch Blumen inspiriere­n. Seine Farben sind zurückhalt­end, was noch vom weich fließenden, transparen­ten Japanpapie­r unterstütz­t wird, auf dem er bevorzugt malte. Hanne starb 2004 mit 80 Jahren. Nun will die Witwe Erica Hanne die Bilder ihres Mannes zugunsten der Le- benshilfe verkaufen. Damit sich jeder einen echten Hanne leisten kann, hat sie die Preise auf ein Drittel des früheren Verkaufspr­eises reduziert. Kleine Bilder sind ungerahmt ab 75 Euro zu haben. „So günstig kommt niemand an ein Aquarell“, sagt Erica Hanne, die hofft, dass viele Bilder für den guten Zweck einen neuen Besitzer finden. „Für das Rainhaus gebe ich sie gern“, sagt sie. Schließlic­h habe sie sich jahrelang darüber geärgert, dass man das Haus so verfallen lässt. Das ist nun vorbei: „Ich freue mich so über das Rainhaus. Ich bin froh, dass meine Kinder und ich etwas dazu beitragen können.“(roi)

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