Lindauer Zeitung

US-Präsident Trump verurteilt Gewalt gegen Journalist­en

Entsetzen nach dem Angriff auf eine Redaktion mit fünf Toten – Schütze lag im Rechtsstre­it mit der Zeitung

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WASHINGTON (AFP) - Nach dem Schusswaff­enangriff auf eine USZeitung mit fünf Toten hat US-Präsident Donald Trump jegliche Gewalt gegen Medien verurteilt. Journalist­en sollten „frei von der Angst, gewaltsam angegriffe­n zu werden“, ihrer Arbeit nachgehen können, sagte Trump am Freitag in Washington.

Zuvor war in der US-Öffentlich­keit Kritik daran aufgekomme­n, dass Trump am Vorabend bei seiner Rückkehr von einer Veranstalt­ung im Bundesstaa­t Wisconsin auf Fragen von Reportern zu dem Angriff wortlos weitergega­ngen war. Allerdings hatte der Präsident zuvor im Kurzbotsch­aftendiens­t Twitter geschriebe­n, seine „Gedanken und Gebete“seien bei den Opfern und ihren Familien. Ferner twitterte seine Sprecherin Sarah Sanders am Donnerstag: „Eine gewaltsame Attacke auf unschuldig­e Journalist­en, die ihren Job machen, ist eine Attacke auf jeden Amerikaner.“

Trump greift mit kritischer Distanz über ihn berichtend­e Medien und auch einzelne Journalist­en immer wieder hart an. Er beschreibt sich als Opfer einer systematis­chen „Falschnach­richten“-Kampagne.

Es gibt allerdings keine Hinweise darauf, dass der Täter, der am Donnerstag in der Redaktion der Lokalzeitu­ng „Capital Gazette“in Annapolis im Bundesstaa­t Maryland fünf Menschen erschossen hatte, in irgendeine­r Weise von den Anti-Medien-Tiraden des Präsidente­n beeinfluss­t war. Der festgenomm­ene Schütze soll mit dem Blatt seit Jahren einen erbitterte­n Rechtsstre­it ausgefocht­en haben, nachdem diese 2011 über gegen ihn erhobene Belästigun­gsvorwürfe berichtet hatte.

Der Mann, der des fünffachen Mordes angeklagt wurde, war laut Polizei am Donnerstag­nachmittag in die Redaktion in Annapolis gestürmt und hatte auf Mitarbeite­r geschossen. Unter den Opfern sind eine Verkaufsas­sistentin, eine Lokalrepor­terin, ein langjährig­er Sportjourn­alist, ein Leitartike­l-Autor und der stellvertr­etende Chefredakt­eur.

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