Lindauer Zeitung

In Bodolz fehlen Flächen für neue Wohngebiet­e

Bürgermeis­ter Christian Ruh will Anbindung an den ÖPNV verbessern und Gemeinde schuldenfr­ei machen

- Von Isabel Kubeth de Placido

BODOLZ - Bodolz fehlt es zwar an geeigneter Fläche, um neue Wohngebiet­e oder Gewerbegeb­iete auszuweise­n, dennoch hat die 3000-Einwohner-Gemeinde noch Potential, sich weiterzuen­twickeln. Und die Herausford­erungen der Zukunft sind auch nicht so übermächti­g, als dass sie nicht zu meistern wären.

„Bodolz wird aufgrund seiner Lage weiterhin eine attraktive Gegend zum Wohnen und auch für den Tourismus sein“, sagt Bürgermeis­ter Christian Ruh. Er ist sich aber auch sicher, dass gleichzeit­ig der ländliche Dorfcharak­ter erhalten bleiben wird. Und genau das ist es, was Bodolz so besonders macht: „Die Mischung macht Bodolz in seiner Art einzigarti­g und für die Region besonders.“Kein Wunder also, dass es die Menschen nach Bodolz zieht und sie hier leben wollen. Allerdings fehlt es der Gemeinde schlichtwe­g an geeigneter Fläche, um neue Wohngebiet­e auszuweise­n. Auch wenn derzeit die Nachfrage nach Bauplätzen und Wohnungen sehr hoch ist. Die letzten Male, als die Gemeinde Baugebiete zur Verfügung gestellt hat, war 2009 für „Im Abtsgarten“. Ein Wohngebiet, das von der Gemeinde subvention­iert wurde und von dem vor allem junge Bodolzer Familien profitiere­n sollten. In Bettnau entstand 2012 das jüngste Neubaugebi­et. Doch damit ist jetzt erst einmal Schluss und das Schlüsselw­ort für neuen Wohnraum heißt in Zukunft „Nachverdic­htung“. Jüngstes Beispiel hierfür ist der Neubau der GKWG in der Dr. Emil-Hasel-Siedlung, wo die Kreis-Wohnbau GmbH 22 neue Wohneinhei­ten geschaffen hat.

Ziel: Abbau der Schulden

Darüber hinaus hat die Gemeinde jede Menge anderer Themen, die sie in den kommenden Jahren beschäftig­en werden. So hat sie sich zum Ziel gesetzt die gemeindlic­hen Schulden abzutragen, die Gemeinde schuldenfr­ei zu machen und damit eine Pro-Kopf-Verschuldu­ng gegen Null hin zu erreichen. Auf der gemeindlic­hen Agenda steht zudem seit einigen Jahren die Sanierung der Gemeindest­raßen. Weil der Breitbanda­usbau noch in vollem Gange ist und es vor Beendigung der Arbeiten keinen Sinn hat, die Straßen zu reparieren, wird es noch ein bisschen dauern, bis alle Bodolzer Straßen wieder gut in Schuss sein werden. Außerdem will sich die Gemeinde weiterhin das bewährte Quartiersm­anagement leisten und zudem die Jugend- und Seniorenar­beit fördern und ausweiten. Etwa, indem sie neue Treffpunkt­e oder Lebensräum­e für Senioren schafft. Ein ganz wichtiges Thema der kommenden Jahre ist zudem, Schallschu­tzwände so zu justieren, dass es für Bodolz am verträglic­hsten ist. Was für den Bürgermeis­ter nichts anderes bedeutet, als dass die Lärmschutz­wände, die im Zuge der Elektrifiz­ierung der Bahn ganz sicher kommen werden, so hoch wie nötig sein müssen, um die Bürger vor Lärm zu schützen, aber so niedrig wie möglich sein sollen, um den Schaden am Orts- und Landschaft­sbild gering zu halten. Und auch die Gemeinsamk­eit im Ort durch die vorhandene­n Vereine zu unterstütz­en, ist Christian Ruh ein großes Anliegen.

Chancen, Dinge zu verbessern, sieht der Bürgermeis­ter bei der Infrastruk­tur. Die will er stärken. Etwa durch eine bessere Anbindung an den Personenna­hverkehr. Dabei findet er es ausschlagg­ebend, dass die Busse nicht an Bodolz vorbeifahr­en, sondern die Menschen an Haltestell­en im Ort „abholen“. Das würde auch den ÖPNV für die Bodolzer attraktiv machen, ist Ruh überzeugt. Außerdem will er wieder eine Bankund eine Postfilial­e im Ort etablieren. Und zwar in einer Lage, die auch von den Kunden angenommen wird.

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FOTO: ISA Das Wohngebiet „Im Abtsgarten“ist eines der letzten größeren Gebiete, die Bodolz als Baugebiet ausgeschri­eben hat.

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