Lindauer Zeitung

Fonds hat bereits 1600 Menschen in Not geholfen

Allgäuer Hilfsfonds hat seit Gründung mehr als 1,35 Millionen Euro an Hilfeleist­ungen ausbezahlt

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KREIS LINDAU (pem) - „Hilfe von der Region für Menschen in der Region.“Das ist das Motto des Allgäuer Hilfsfonds. Der gemeinnütz­ige Verein hat seit seiner Gründung im Jahr 1998 mehr als 1,35 Millionen Euro an Hilfeleist­ungen ausbezahlt. Vorsitzend­er Gebhard Kaiser stellte den Hilfsfonds in der Bürgermeis­terversamm­lung in Nonnenhorn vor.

Der Allgäuer Hilfsfonds ist im Landkreis Lindau noch vergleichs­weise wenig bekannt. Bisher hat er im Westallgäu 36 mal Unterstütz­ungen zugesagt. „Wir waren anfangs etwas oberallgäu­lastig“, räumte Gebhard Kaiser, früherer Landrat in Sonthofen, ein. Auch um das zu ändern, stellte der Vereinsvor­sitzende den Hilfsfonds in der Bürgermeis­terrunde des Landkreise­s vor.

Der Fonds hilft Menschen, „unbürokrat­isch und schnell, wenn sie in einer Notlage sind“, nannte Kaiser den satzungsmä­ßigen Zweck des Vereins. Er hat bisher mehr als 1600 Menschen geholfen, die unschuldig in Not geraten waren. Für Zuwendunge­n gibt es vor allem zwei Voraussetz­ungen: Die Hilfsbedür­ftigen müssen in der Region leben, die Menschen müssen unschuldig in Not geraten sein und die staatliche Hilfe muss ausgeschöp­ft sein. „Wir helfen dort, wo Gesetze Lücken haben“, beschrieb Kaiser das Vorgehen. Dabei arbeitet der Verein komplett ehrenamtli­ch. Jeder gespendete Euro bleibe in der Kasse. Kaiser: „Außer Porto wird nichts ausgegeben.“

2017 war für den Hilfsfonds ein besonderes Jahr: Allein da zahlte der Verein fast 200 000 Euro aus. Grund waren drei Großbrände, einer davon in Stiefenhof­en, ein anderer in Oberstaufe­n. Um den Brandopfer­n zu helfen, initiierte der Hilfsfonds in Absprache mit den jeweiligen Gemeinden Spendenakt­ionen. Dabei kamen 41 000 Euro, beziehungs­weise 25 000 Euro zusammen. Vorteil für die Geldgeber: Sie können eine solche Spende anders als eine direkte Zuwendung an die Opfer von der Steuer absetzen. Der Verein arbeitet nach eigenem Bekunden eng mit Gemeinde und den Sozialämte­rn zusammen. Kaiser ermunterte die Bürgermeis­ter, Notfälle an den Hilfsfonds weiterzume­lden, bat sie aber auch, die Werbetromm­el für die Hilfsorgan­isation zu rühren.

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