Lindauer Zeitung

SPD: Luchse in Bayern vom Aussterben bedroht

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MÜNCHEN (lby) - Die Bayern-SPD sorgt sich um die Luchse in Bayern. Die Population im Freistaat sei weit von stabilen Zahlen entfernt, teilte die Partei am Sonntag mit. Aus einem Bericht der Staatsregi­erung auf Anfrage der SPD-Fraktion gehe hervor, dass 2016 im Oberpfälze­r und im Bayerische­n Wald 56 Tiere lebten. Damit die Wildkatzen nicht aussterben, seien aber mindestens 250 bis 1000 erwachsene Tiere erforderli­ch. Anders als im Rest von Deutschlan­d habe sich der Bestand in Bayern seit den 1970er-Jahren nicht vergrößert.

Der Landtagsab­geordnete Florian von Brunn (SPD) machte Wilderer für die geringe Zahl der Tiere verantwort­lich. „Seit 2011 haben wir mindestens sechs bekannte Luchstötun­gen, die Dunkelziff­er dürfte weitaus höher liegen“, sagte von Brunn. Der Staat müsse mit der vollen Härte des Gesetzes gegen Wilderer vorgehen.

Nach Ansicht des Bunds Naturschut­z in Bayern (BUND) brauchen die Raubkatzen eigene Reviere auch außerhalb von Nationalpa­rks. Der Abschuss der Tiere in Privatjagd­gebieten müsse schärfer geahndet werden, teilte der Verband mit. Mit den Jägern ist man sich den Angaben zufolge einig: Der bayerische Jagdverban­d begrüße die Rückkehr der scheuen Großkatze ausdrückli­ch.

Ergänzend forderte von Brunn: „Wir brauchen mehr Grünbrücke­n und Wildübergä­nge an Bundesstra­ßen und Autobahnen.“Nur so könne die Zerschneid­ung von Lebensräum­en verhindert werden.

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