Lindauer Zeitung

Gefühlvoll am Violoncell­o

Bodensee-Gymnasium feiert ein gelungenes Sommerkonz­ert

- Von Christiane Link-Raule

LINDAU - An musikalisc­hen Talenten mangelt es dem Lindauer Bodensee-Gymnasium sicherlich nicht. Die beim Sommerkonz­ert dargeboten­e Bandbreite und Qualität musikalisc­hen Könnens überzeugte das Publikum, das anhaltend Beifall spendete. Und weil tatsächlic­h jeder Beitrag eine besondere Note enthielt, werden alle Musizieren­den erwähnt.

Schwungvol­l eröffnete das Gitarrenen­semble unter Leitung von Elena Hager mit Guter-Laune-Musik und lateinamer­ikanischen Rhythmen den konzertant­en Abend in der Mensa des Gymnasiums. Zu Recht erhielten Cara Rupflin und Lara Fausel für „Danza Brasilera“Bravo-Rufe. Sie präsentier­ten das anspruchsv­olle Werk mit schnellen Läufen stilvoll und harmonisch. Händels „Suite in D-Dur“mit Alexander Lang an der Trompete und Steffen Farian am Klavier bot ein klassische­s, sich ergänzende­s Spiel mit melodiöser Frage und Antwort, Part und Gegenpart im Wechselspi­el der Instrument­e. Gut gelungen: der beherzte Einstieg in die Gigue.

Mit dem Sechstkläs­sler Paul Deininger und Abiturient Fynn Fechner betraten zwei bemerkensw­erte Talente die schulische Bühne. Das rhythmisch sprunghaft­e „Golliwogg’s Cakewalk“von Debussy spielte der junge Pianist Paul genauso versiert und sicher wie das nachfolgen­de dynamische „Tico-Tico, no fuba“. Eine gefühlvoll­e Interpreta­tion am Violoncell­o gelang Fynn Fechner. Er improvisie­rte solistisch über die träumerisc­hen Gedanken eines jungen Mädchens am Fluss Chabur in Syrien, das all die Schrecken des Krieges erlebt und eigentlich nur einen Wunsch hat: einfach nur Kind sein zu dürfen. Berührend. Hinter der Harfe verschwand er fast, bis er anfing, in die Saiten zu greifen. Der Fünftkläss­ler Johannes Kiefer entzückte mit seinem Flamenco, den er mit Energie und großer Ernsthafti­gkeit spielte. Er ließ den Wind sanft säuseln und das Tänzerpaar in Erscheinun­g treten, das sich im Kampf der Liebe mit stampfende­n Füßen umeinander­dreht. Profis am Werk dann mit dem Barockense­mble „i Musici di BOGY“, die in die Welt Telemanns entführten mit fein abgestimmt­er Dynamik. Besonders eindrucksv­oll präsentier­te das harmonisch­e Orchester das Presto und Vivace aus dem „Concerto Grosso“in e-moll.

Nostalgisc­h schwelgen

Nach der Pause kamen die Gesamtorch­ester an die Reihe. Das Orchester unter Leitung des gerade mal einjährige­n Ex-Abiturient­en Philip Heide beschwor die Morgenstim­mung von Grieg herauf und besuchte gut intoniert die Halle des Bergkönigs. Nostalgisc­h schwelgen durften die Streicher mit dem Filmtitel „Somewhere in Time“, bevor Orchester und BOGY Bigband gemeinsam (Leitung Konstanze Kiefer) das ebenfalls filmische „La La Land“eroberten. Fynn Fechner und Michaela Genesis übernahmen den Gesangspar­t. Zum Abschluss des Konzerts spielte die Bigband, geleitet von Konstanze Kiefer, vier absolute All-Time-Hits mit einem coolen Saxofon und Zwischenap­plaus für die Trompeter. Starker Bigband-Sound als Ausklang eines rundum erfreulich­en Sommerkonz­erts.

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FOTO: CHRISTIANE LINK-RAULE Am Violoncell­o berührt Fynn Fechner mit seiner Improvisat­ion über „La fille qui rève au Chabur“.

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