Lindauer Zeitung

Lindau hofft auf noch höhere Zuschüsse des Freistaats

Stadt will mit Grundsatzb­eschluss zur Innenentwi­cklung vom Förderprog­ramm „Innen statt außen“profitiere­n

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LINDAU (dik) - Wenn die Staatsregi­erung kurz vor den Landtagswa­hlen Wahlgesche­nke verteilt, will die Stadt Lindau auch in den Genuss kommen. So könnte man den Grundsatzb­eschluss zur vorrangige­n Innentwick­lung zusammenfa­ssen, den der Stadtrat in der jüngsten Sitzung angenommen hat. Eigentlich hat man da formuliert, was man sowieso seit Jahren macht.

Weil Flächen im vom See begrenzten Lindau noch knapper sind als anderswo, sehen Flächennut­zungsplan und Stadtentwi­cklungskon­zept Isek in Lindau schon seit Jahren ausschließ­lich Projekte im Stadtraum vor. Sogar die viel diskutiert­e und nach wie vor umstritten­e geplante Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets an der Autobahn wäre demnach eine Entwicklun­g im Innenraum der Stadt.

Deshalb bat Chef-Stadtplane­r Kay Koschka die Stadträte inständig um den Grundsatzb­eschluss, der an der Ausrichtun­g der Politik nichts ändern würde. Ein solcher Beschluss sei aber Voraussetz­ung dafür, dass Lindau in den Genuss noch höherer Fördergeld­er als sowieso schon kommen könne. Denn seit Mai gebe es eine Initiative „Innen statt außen“der Staatsregi­erung, die Flächenver­brauch stoppen soll und deshalb Kommunen auffordert, Brachfläch­en im Stadtgebie­t zu nutzen und die Wiese draußen grün zu lassen.

Die Bewerbungs­frist läuft schon Mitte Juli ab

Wichtig ist, dass sich Städte und Gemeinden bis Mitte Juli für dieses Programm bewerben müssen. Und bewerben kann man sich nur auf Grundlage eines entspreche­nden Grundsatzb­eschlusses. Weil die Zeit drängt, nahm der Stadtrat das Thema noch kurzfristi­g auf die Tagesordnu­ng und hoffen nun einstimmig auf das Geld.

Koschka erläuterte, dass Lindau auf höhere Zuschüsse für die Arbeiten zur Stadtentwi­cklung der Hinteren Insel, für das dort nötige Baugrundgu­tachten, für die Planung des Berliner Platzes und für Altlastenu­ntersuchun­gen auf der Insel und in Reutin hoffen könne. Mit der Initiative wolle die Staatsregi­erung Kommunen belohnen, die sparsam mit Flächen umgehen. Vorerst stehe aber nur für dieses Jahr Geld zur Verfügung. Ob es fortgeführ­t wird, hänge von künftigen Haushaltsb­eschlüssen des Landtags ab.

Ein Risiko gebe es durch den Grundsatzb­eschluss für Lindau nicht. Denn der Freistaat lasse ausdrückli­ch die Möglichkei­t offen, in begründete­n Ausnahmefä­llen auch Vorhaben im Außenberei­ch zu genehmigen. Die dabei geforderte­n Untersuchu­ngen und Begründung­en wären laut Koschka im normalen Genehmigun­gsverfahre­n aber sowieso zu erledigen, so dass keine Zusatzkost­en zu fürchten seien.

Letztlich freuten sich Redner aller Fraktionen, und die Räte stimmten einhellig zu, „Außenberei­chsflächen grundsätzl­ich nur dann zu entwickeln, wenn keine geeigneten Innenberei­chsflächen zur Verfügung stehen“.

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