„Zamm“trommeln und eine Bar bauen
Andreas Rottach und Peter Mayer vom Altusrieder Musikverein Harmonie kümmern sich um die Einrichtung fürs Zelt
ALTUSRIED - 200 Jahre wird der Musikverein Harmonie dieses Jahr alt – und richtet deshalb das Bezirksmusikfest aus. Das Motto lautet „Mir trommeln alle zamm“. Für Andreas Rottach und Peter Mayer könnte es auch „Mir bauen alle zamm“heißen. Denn die beiden sind für die Einrichtung des Festzelts zuständig. Damit dieses den Besuchern etwas zu bieten hat, tüfteln sie seit acht Monaten an einer 34 Meter langen Holzbar.
„Den ersten Prototyp haben wir im August 2017 gemacht“, erzählt der 21-jährige Andreas Rottach. „So richtig angefangen haben wir dann im November.“Jeden Samstag trafen sich er, Peter Mayer und die Helfer, um aus einem Haufen Holz einen Ort des Zusammentreffens, der Freude und des feucht-fröhlichen Vergnügens zu schaffen. Besorgt haben sie das Material selbst, indem sie halfen, einen alten Stadel abzubrechen. Aber sie konnten sich auch auf andere Vereinsmitglieder verlassen, die ihnen Holz spendeten. Als Fußstütze dienen alte Rohre, mit denen früher die Gülle auf den Wiesen ausgebracht wurde.
Da eine 34 Meter lange Bar schlecht irgendwo unterzustellen ist, hat die Gruppe zwölf lange und sechs kurze Elemente angefertigt, die zusammengesteckt werden können. Derzeit lagern sie im Stadel auf dem Bauernhof von Peter Mayers Eltern. Weil sie aber nicht nur ihren Zweck erfüllen, sondern auch hübsch aussehen sollen, hat sich die Mannschaft viel Mühe bei der Verzierung gegeben. Helferinnen zeichneten Schriftzüge, Noten oder Weizengläser auf – ihre männlichen Kollegen frästen es mit einer Oberfräse nach und flammten es mit einem Bunsenbrenner ab.
Und auch für das übriggebliebene Holz hatten Rottach und Mayer eine besondere und etwas skurrile Idee. Sie zimmerten eine weitere kleine Bar zusammen, an der die Besucher verschiedene Sorten Schnupftabak genießen können. Die Döschen sollen – an Ketten befestigt – von der Dachkonstruktion der Bar herunterhängen.
Sich über so viele Monate hinweg jeden Samstag dieser Arbeit zu widmen, haben die beiden aber nicht als Last empfunden. „Das hat so eine Eigendynamik entwickelt“, sagt Andreas Rottach. „Die, die mit der Bar befasst waren, sind auch so oft am Wochenende gemeinsam unterwegs.“Deshalb habe man das gar nicht so gemerkt. Tagsüber wurde gearbeitet, abends sind wir dann noch weg.“„Ursprünglich hatten wir es viel rustikaler“, erzählt der 28-jährige Peter Mayer. Aber da machte der Brandschutz einen Strich durch die Rechnung. „Nur gehobeltes Holz“sei die Vorgabe gewesen. Ob die Bar den Auflagen entspricht, entscheidet das Landratsamt bei der Zeltabnahme, die demnächst stattfindet.
Was nach dem Bezirksmusikfest mit der Bar passiert, steht noch nicht fest. Allerdings sind sich Rottach und Mayer sicher, dass sie einen Teil behalten wollen.