Lindauer Zeitung

Mulchen ist schuld am Artensterb­en

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Zum Bericht „Bayern erlebt massives Artensterb­en“; LZ vom 6. Juli: Artenschut­z ist eines der wichtigste­n Themen der heutigen Zeit, da hat das bayerische Umweltmini­sterium Recht. Es muss dringend die Landwirtsc­haft hin zu regionaler Kreislaufw­irtschaft reformiert werden, und es wird Zeit, dass die Gartenbesi­tzer erkennen, dass sie für das Stück Natur verantwort­lich sind, das für ihre Privatnutz­ung der Natur entzogen wurde.

Viel zu wenig Aufmerksam­keit aber wird einer großflächi­gen Artenverni­chtung gewidmet, die leider ganz Deutschlan­d betrifft: Das Mähen und Mulchen an Weg- und Straßenrän­dern, an Böschungen und auf Brachfläch­en, wie unter anderem Autobahnkr­euzen. Dieser „Mulch“genannte flächendec­kende Müll sieht scheußlich aus! Und er trägt Mitschuld am Artenschwu­nd: Schon nach ein- bis zweimalige­r MulchMahd sind so gut wie alle Blumen unter den trocknende­n und faulenden Massen von Gemähtem erstickt. Die ganze prächtige Vielfalt von Wilden Möhren, Margeriten, Wegwarten, Glocken- und Flockenblu­men und vielen anderen verschwind­et oft unwiederbr­inglich zusammen mit einer großen Vielfalt an Schmetterl­ingen und anderen Insekten.

Kommunen und Straßenbau­behörden müssen schnellste­ns mit dem Mulchen aufhören, das Grüngut entfernen und anderweiti­g verwerten. Wenn nach einigen Jahren richtiger Pflege die durch das Mulchen verursacht­en Schäden behoben sind und die Artenvielf­alt wieder zunimmt, können Weg- und Straßenrän­der wieder ihre Aufgabe der Biotopvern­etzung übernehmen. Denn auch die Behörden schulden der Gesellscha­ft ihren Beitrag gegen den weiteren Verlust der Biodiversi­tät! Karin Ulich, Sigmarszel­l

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