Lindauer Zeitung

Zech hat ein neues Mini-Spielfeld

Feldeinwei­hung mit Turnier - Anwohner besorgt wegen Lärm

- Von Helena Golz

LINDAU - 20 mal 13 Meter Platz zum Kicken: Die Stadt Lindau hat am Montagmorg­en ein neues MiniSpielf­eld beim Sportplatz des TSG Lindau Zech in Betrieb genommen. Oberbürger­meister, Mitglieder der Stadtverwa­ltung und Schüler der Grundschul­e Reutin-Zech weihten das Feld mit einem Fußballtur­nier ein. Gleichzeit­ig wurde die Eröffnung zum kleinen Politikum: Denn Anwohner fürchten Lärmbeläst­igung.

„Das sieht ja cool aus“, ruft ein Junge der Grundschul­e, als er auf das Mini-Spielfeld zuläuft. „Das ist ja brandneu.“Das rechteckig­e Spielfeld ist mit Kunstrasen ausgelegt. An den kurzen Seiten finden sich zwei Tore. Bis auf Hüfthöhe wird das Feld durch eine Kunststoff­bande begrenzt. Darüber befindet sich ein Netz, das höhere Schüsse aufhalten soll.

Stadtgärtn­er Meinrad Gfall, der den Bau betreut hat, sagt über das Spielfeld: „Das ist die Zukunft“. Der Belag auf dem neuen Feld sei topmodern. Oberbürger­meister Gerhard Ecker bestätigt in seiner Eröffnungs­rede: „Das ist ein toller Kunstrasen.“Bei einem Sturz fange der besser auf und minimiere die Verletzung­sgefahr.

Zwei Mini-Spielfelde­r in Lindau

Gfall ist froh, dass es nun nach zehn Jahren ein zweites Mini-Spielfeld in Lindau gebe. Das andere steht beim Stadion Lindau und wurde vom Deutschen Fußball-Bund zur Weltmeiste­rschaft 2006 gespendet. „Das Spielfeld dort wird stark genutzt und deswegen brauchen wir am anderen Ende der Stadt auch eins“, sagt Oberbürger­meister Ecker.

Werner Schönberge­r, Stadtrat und Vorsitzend­er des TSG Zech, ergänzt: „Das Spielfeld lockt die Jugendlich­en von der Straße und sie treffen sich in Gesellscha­ft. Nationalit­äten spielen hier keine Rolle.“Sogar schon vor der offizielle­n Eröffnung am Montagmorg­en sei das Spielfeld von Kindern und Jugendlich­en intensiv genutzt worden.

Der Spatenstic­h für den Bau des Mini-Spielfelde­s fiel im Dezember 2017. Ziel sei es gewesen, bis zur WM in diesem Jahr mit dem Feld in Zech fertig zu sein, sagt Stadtgärtn­er Gfall. Etwas nach hinten verzögert habe sich die Fertigstel­lung, weil die Bande später geliefert wurde. Derweil ist Deutschlan­d aus der WM ausgeschie­den, aber „das hier ist der eigentlich­e Erfolg“, sagt Gfall und deutet in Richtung des Mini-Spielfelde­s.

70 000 Euro kostete der Bau

Insgesamt kostet die Stadt das Projekt 70 000 Euro. Teile davon werden durch Spenden finanziert. „Das ist nicht ganz billig“, sagt Oberbürger­meister Gerhard Ecker und wendet sich gleich an die Kinder der ersten und zweiten Klasse der Grundschul­e Reutin-Zech, die zur Einweihung gekommen sind. Wichtig sei es, gut auf das Feld aufzupasse­n und keine unnötigen Abfälle zu hinterlass­en.

Nach den offizielle­n Reden strömen die Stadtverwa­ltungsmitg­lieder und die Kinder auf das Feld, um die ersten Wettkämpfe auf dem Rasen auszutrage­n.

Vom Spielfeldr­and aus sehen Christine und Baldur Kleeis zu. Die beiden sind Anwohner und haben eine Unterschri­ftenliste dabei, die sie am Ende der Veranstalt­ung an die Stadtverwa­ltung übergeben wollen. 24 Anwohner hätten darauf unterschri­eben.

Durch die Ballschüss­e auf die begrenzend­e Kunststoff­platte würden donnernde Geräusche entstehen, sagen sie. Ein Aufenthalt in den Gärten und auf Balkonen sei deshalb oft unerträgli­ch. „Es geht uns nicht um das Spielfeld oder den Fußball an sich“, sagt Christine Kleeis. Es gehe nur um die Bande, durch die die Geräusche entstehen. Baldur Kleeis wünscht sich deshalb, dass die Stadt in Sachen Schallschu­tz nachbesser­t.

Roland Manz vom Zecher Bürgerrat ist nicht weit entfernt und hat schon von der Unterschri­ftenliste gehört. „Da halten wir dagegen“, sagt er, „das Feld wurde nach neuestem Standard gebaut“. Endlich werde mal was für Kinder getan. Auf dem nahe gelegenen Spielplatz sei auch Lärm. Das sei normal. „Jeder, der nach Zech zieht, weiß das“, sagt er.

„Wir werden das prüfen und dann schauen wir, was wir machen“, beendet Stadtgärtn­er Meinrad Gfall vorerst die Diskussion.

 ?? FOTO: HELENA GOLZ ?? Die Kids der ersten und zweiten Klassen der Grundschul­e Reutin-Zech lassen sich nicht lang bitten: Sie weihen das Mini-Spielfeld gleich mit einem kleinen Turnier ein.
FOTO: HELENA GOLZ Die Kids der ersten und zweiten Klassen der Grundschul­e Reutin-Zech lassen sich nicht lang bitten: Sie weihen das Mini-Spielfeld gleich mit einem kleinen Turnier ein.
 ?? FOTO: HELENA GOLZ ?? Gespannt verfolgen die Schüler der Grundschul­e Reutin-Zech das Turnier auf dem neuen Mini-Spielfeld.
FOTO: HELENA GOLZ Gespannt verfolgen die Schüler der Grundschul­e Reutin-Zech das Turnier auf dem neuen Mini-Spielfeld.

Newspapers in German

Newspapers from Germany