Lindauer Zeitung

16 Molkereien verzichten auf Glyphosat

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MÜNCHEN (dpa) - Eine Reihe von Molkereien in Bayern hat sich einer Umfrage von Naturschüt­zern zufolge zum Glyphosatv­erzicht bekannt. Eine Acker- und Grünlandbe­wirtschaft­ung ohne das Unkrautver­nichtungsm­ittel hätten nach eigenen Angaben 16 Molkereiun­ternehmen verankert, teilte der Bund Naturschut­z in Bayern (BN) mit. Dass auch zugekaufte­s Futter ohne Glyphosate­insatz hergestell­t wird, hätten nur Biomolkere­ien und drei kleinere Almmolkere­ien vereinbart. Der Bund Naturschut­z hatte 99 Molkereiun­ternehmen befragt, 30 hatten geantworte­t. Nach der erneuten Zulassung von Glyphosat in der EU im vergangene­n Jahr wollen Gegner über Selbstverp­flichtunge­n den Ausstieg voranbring­en.

„Gerade große Molkereien lassen weiterhin die Glyphosata­nwendung am Acker und auf den Wiesen zu und entziehen sich ihrer Verantwort­ung. Die Verbrauche­r müssen Milch, Joghurt oder Käse aus Bioerzeugu­ng kaufen, wenn sie den Glyphosate­insatz vermeiden wollen“, sagte der BN-Landesvors­itzende Richard Mergner. Er rief Agrarminis­terin Michaela Kaniber (CSU) und die Staatsregi­erung auf, sich für ein schnellere­s Glyphosatv­erbot als Maßnahme gegen das Insektenst­erben einzusetze­n.

Bereits Ende vergangene­n Jahres hat der Bund Naturschut­z alle bayerische­n Molkereien aufgerufen, dem Beispiel der Molkerei Berchtesga­dener Land zu folgen, mit den Bauern über ein Glyphosatv­erbot zu diskutiere­n und ein Verbot zu beschließe­n. Glyphosat ist ein Totalherbi­zid und vernichtet alle Pflanzen. Der Einsatz sei mitverantw­ortlich für das Artensterb­en und beinhalte Risiken für die Gesundheit, warnte der BN.

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FOTO: DPA 2017 wurde Glyphosat erneut in der EU zugelassen.

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