Lindauer Zeitung

Damit es Fußgängern und Radfahrern in Lindau besser geht

Arbeitsgru­ppe beginnt mit Überlegung­en für ein Konzept der Nahmobilit­ät – Im Herbst sind auch die Bürger gefragt

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LINDAU (dik) - Viele Lindauer sind schon im Alltag zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs, denn das geht gut in dieser Stadt der kurzen Wege. Allerdings sollen noch mehr das Auto stehen lassen. Deshalb arbeitet Lindau an einem Plan für bessere Geh- und Radwege. Die Arbeitsgru­ppe hat sich am Montagaben­d erstmals getroffen. Im September dürfen die Lindauer ihre Vorschläge einbringen.

Das Vorarlberg­er Verkehrsbü­ro Besch und Partner hat schon einige Städte in Österreich, der Schweiz und Liechtenst­ein beraten, wie sie Gutes für Fußgänger und Radfahrer erreichen können. Lindau ist ihr erster Auftrag in Deutschlan­d. Alexander Fritz und Anton Gächter setzen dabei auf einen Ansatz ganz ohne Ideologie. Denn nicht Umweltschu­tz, Gesundheit oder anderes bringen Menschen zum Umsteigen, sondern nur die ganz praktische Überlegung, dass sie zu Fuß oder mit dem Rad schnell und einfach ihr Ziel erreichen.

Geh- und Radwege dürfen deshalb nicht auf Restfläche­n gebaut werden, die Autoverkeh­r oder Wohnsiedlu­ngen nicht brauchen. Vielmehr ist eine Planung nötig, die sich über Herkunft und Ziele der Radfahrer Gedanken macht. Genau das sollten die Mitglieder der Arbeitsgru­ppe Nahmobilit­ät machen, zu der GTL-Chef Kai Kattau eingeladen hatte, der auch Leiter der Mobilitäts­planung in Lindau ist.

Zwar waren von etwa 30 Eingeladen­en nur zehn gekommen, doch die nannten den Fachleuten bereitwill­ig die wichtigste­n Ziele für Radfahrer: neben der Insel sind das der Berliner Platz, die Schulen, der Aeschacher Markt, das Gewerbegeb­iet sowie Freizeitzi­ele wie das Eichwaldba­d und der Lindenhofp­ark. Die Herkunft ist schwierige­r zu benennen, denn die Radfahrer kommen aus allen Wohnsiedlu­ngen in Lindau und aus den Nachbargem­einden.

Deshalb ist es nicht so einfach, die Hauptroute­n festzulege­n, auf denen Radfahrer möglichst direkt und ohne Störung durch Autos oder Fußgänger vorwärtsko­mmen sollten. Letztlich sind das neben dem Bodenseera­dweg am Ufer zwei parallel verlaufend­e Stränge auf Höhe der Bregenzer und Friedrichs­hafener Straße und zumindest in Reutin noch eine dritte, die noch weiter im Hinterland verläuft und auf jeden Fall die Schulen erreicht.

Fußgänger sollen nach dem Willen der Arbeitsgru­ppe besser beachtet werden, denn die lassen sich nicht über Umwege zwingen, nur weil die Verkehrspl­aner die direkten Wege für andere Verkehrsmi­ttel verplant haben. Aus den Ideen erarbeiten die Planer über den Sommer ein erstes Konzept, mit dem sich am 20. September interessie­rte Bürger befassen sollen, später erneut die Arbeitsgru­ppe und der GTL-Werkaussch­uss.

Fertig werden soll der Plan in etwa einem Jahr. Und dann ist es an Stadtrat und Verwaltung, die Pläne auch umzusetzen.

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ARCHIVFOTO: CF Für Radfahrer und Fußgänger muss die Stadt Lindau einiges verbessern. Was vordringli­ch ist und was warten kann, soll ein Plan festlegen, an dem Lindauer mitarbeite­n können.

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