Lindauer Zeitung

Friedensak­tivisten kritisiere­n OB Ecker

Privater Verein verurteilt Zurückhalt­ung des Lindauer Oberbürger­meisters beim Flaggentag

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LINDAU (lz) - Frieder Fahrbach und Sibylle Gasch vom Verein Friedensre­gion Bodensee/Keine Waffen vom Bodensee werfen der Stadt Lindau vor, sich heuer nicht am Aktionstag gegen Atomwaffen beteiligt zu haben. Kritik gibt es auch für Bundesregi­erung und AfD, die mehr für Rüstung ausgeben wollen.

Fahrbach und Gasch kritisiere­n, dass die Lindauer Zeitung zu sehr das friedliche Nebeneinan­der von Friedensak­tivisten und AfD betont habe, die zeitgleich am Samstag Infostände vor dem Alten Rathaus aufgebaut hatten.

Anlass für die Friedensak­tivisten war der Flaggentag der Organisati­on „Mayors for Peace – Bürgermeis­ter für den Frieden“, der auch Lindaus Oberbürger­meister Gerhard Ecker angehört. Hiroshima und Nagasaki dienen den Bürgermeis­tern in aller Welt als mahnende Beispiele des atomaren Schreckens und einen sie in ihrer Forderung, Atomwaffen abzuschaff­en. Doch die Bundesregi­erung weigere sich, den Atomwaffen­verbotsver­trag zu unterschre­iben. Leider, so die Ansicht von Frieder Fahrbach und Sibylle Gasch, habe die Stadt auf den Flaggentag der Aktion heuer nicht hingewiese­n und auch keine Flagge am Alten Rathaus aufgehängt. Es habe weder eine Pressemitt­eilung noch einen Hinweis auf der Homepage der Stadt gegeben.

„Da auch die Friedensrä­ume in diesem Jahr nicht beteiligt waren, wäre ohne private Initiative der ,Friedensre­gion Bodensee / Keine Waffen vom Bodensee e.V.’ der Flaggentag in Lindau ausgefalle­n“, schreiben Gasch und Fahrbach.

„Deutlich Flagge zeigen“

Sie weisen darauf hin, dass der Internatio­nale Gerichtsho­f in Den Haag Atomwaffen bereits 1996 als völkerrech­tswidrig erklärt hat. 122 UN-Mitgliedss­taaten haben den Atomwaffen­verbotsver­trag beschlosse­n. „Trotzdem soll dieser Irrsinn jetzt für vier Milliarden aufgerüste­t werden“, schreiben Gasch und Fahrbach und verweisen auf beteiligte deutsche Finanzinst­itute, wie Deutsche Bank, Commerzban­k, Allianz oder Bayern LB. Dass die Bundesregi­erung die Ausgaben für das Militär anhebe, „wäre ein erneuter Anlass, deutlich Flagge zu zeigen“, schreiben Gasch und Fahrbach. Da die AfD das alles unterstütz­e, wirkten Rainer Rothfuß’ Friedensbe­mühungen unglaubwür­dig.

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