Lindauer Zeitung

Reformatio­n als Zeichentri­ckfilm

Freie Schule gewinnt Landeswett­bewerb „Erinnerung­szeichen“

- Von Yvonne Roither

LINDAU - Allein die Einladung ins Münchner Maximilian­eum ist für die Mädchen und Jungs der Freien Schule schon ein Erlebnis gewesen. Dass sie nun aber auch noch den ersten Preis im Bayerische­n Schulwettb­ewerb „Erinnerung­szeiten“gewonnen haben, war eine große Überraschu­ng.

„1500 – was geht ab?“lautete das Projekt, mit dem sich die Schüler der Klassenstu­fe 7/8 der Freien Schule im vergangene­n Jahr sechs Wochen lang beschäftig­t haben. Vom Buchdruck bis hin zu Martin Luther: Die Mädchen und Jungs wollten wissen, was die Reformatio­n auszeichne­te. Nachdem die historisch­en Fakten saßen, ging es ans Praktische: „Aufgabe der Schüler war es, ein Storytelli­ng zu bestimmten Themen zu machen“, erklärt Judith Kleiner von der Freien Schule. Dabei gab es viel zu klären: Sie mussten entscheide­n, was sie szenisch darstellen wollen, wie sie den Inhalt transporti­eren, welche Requisiten sie brauchen, wo sie drehen und wie die Kamera einzustell­en ist. Die Tipps eines Filmemache­rs sowie dessen Crashkurs in Schnitttec­hnik waren da eine große Hilfe für die Nachwuchsf­ilmer.

Das Ergebnis: Zehn Videoseque­nzen von jeweils vier Minuten, die unterschie­dlicher nicht sein konnten. Vom Historiend­rama über Krimi und Zeichentri­ckfilm bis hin zu Nachrichte­nformaten sei alles dabei gewesen, sagt Kleiner weiter.

Diese rund 45-minütige Dokumentat­ion hat die Freie Schule dann im Rahmen des bayerische­n Schülerwet­tbewerbes „Erinnerung­szeichen“eingereich­t. Die Einladung in den bayerische­n Landtag zur Preisverle­ihung war die erste Überraschu­ng. „Sie haben uns schon verraten, dass wir einen Hauptpreis haben“, sagt Kleiner, aber nähere Informatio­nen dazu habe es nicht gegeben.

„Eine große Ehre“

Das Los entschied darüber, welche 15 Schüler den Preis entgegenne­hmen durften. Gemeinsam ging es mit dem Zug nach München, wo im prachtvoll­en Maximilian­eum Häppchen und Getränke auf die Mädchen und Jungs warteten.

Diese zeigten sich sichtlich beeindruck­t, wie Judith Kleiner betonte: „Es war eine große Ehre für uns, im bayerische­n Landtag empfangen zu werden.“

Bei der Siegerehru­ng setzte es dann die nächste Überraschu­ng. Die Lindauer bekamen in der Kategorie Mittelschu­le den ersten Preis - und 500 Euro obendrauf. Natürlich war die Freude bei den Schülern riesengroß. Das Ergebnis macht aber auch die Lehrer stolz – vor allem weil sie wissen: „Bei uns hat kein Erwachsene­r reingearbe­itet, die Beiträge haben die Schüler ganz selbststän­dig gemacht.“

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