Rund 5000 Fachbesucher weniger auf der Eurobike
Strenges Einlassmanagement kommt dennoch gut an – Termin 2019 wieder später und mit Publikumstag
FRIEDRICHSHAFEN - Die 27. Eurobike ist Geschichte – und das Resümee fällt unterschiedlich aus: Mit 37 379 Fachbesuchern kamen in diesem Jahr rund 5000 weniger als im Vorjahr, dafür aber mit guten Geschäftsabschlüssen, wie die Messe mitteilt. Dies sei nicht auf den frühen Termin oder den fehlenden Publikumstag zurückzuführen, sondern auf das neue Konzept zur Stärkung des Fachhandels. Dennoch rückt der Termin im kommenden Jahr auf Wunsch vieler Aussteller wieder etwas nach hinten – und Endverbraucher sind ebenfalls wieder willkommen.
„Mit drei Messetagen war die Eurobike 2018 trotz vorheriger kontroverser Diskussion um die frühe Terminierung ein Erfolg. Sie hat klar bewiesen, wie wichtig der globale Fachaustausch im Rahmen einer Weltleitmesse ist“, bilanziert Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen. Insgesamt kamen 1400 Aussteller und 37 379 Fachbesucher aus 96 Nationen an den Bodensee – im vergangenen Jahr waren es 42 590.
Dies hänge zum einen mit dem fehlenden Publikumstag zusammen, denn dieser habe nicht nur Endverbraucher, sondern auch Fachhändler angezogen. Zum anderen habe das in diesem Jahr neu eingeführte strenge Einlassmanagement zu dem Rückgang geführt, bei dem ausschließlich Fachhändlern der Zutritt gewährt wurde: „Unsere Retail First Premiere hat zwar einen leichten Rückgang der Besucherzahl zur Folge, bewirkt jedoch, dass die Besucherqualität auf das höchste Niveau geschraubt wurde. Während der auf drei Messetage reduzierten Laufzeit wurde der somit reine Fachaustausch an den Ständen gestärkt“, fasst Bereichsleiter Stefan Reisinger zusammen. Deshalb wolle man nach dem positiven Zuspruch der Aussteller an diesem Konzept auch im kommenden Jahr festhalten.
Auch wenn mehrere langjährige Aussteller in diesem Jahr durch den vorgezogenen Termin und den fehlenden Publikumstag auf eine Teilnahme verzichteten, war durch die Rekordzahl von 100 neuen Akteuren das Gedränge in den Messehallen an allen drei Tagen groß. Der fundamentale Wandel in der urbanen Mobilität zeigte sich vor allem in der Rothaus Halle A1, die von den Messemachern unter dem Thema „EMobility Solutions“neu konzipiert wurde. Von zukünftigen Antriebssystemen und Batterietechnologien über neue Lösungen bei Konnektivität und Digitalisierung bis hin zum Trendthema Lastenräder wurde hier die große Bandbreite moderner Mobilitätsformen vorgestellt.
Nachdem bereits vor der diesjährigen Fahrradmesse am Bodensee Stimmen laut geworden waren, dass sich die Meinung der Aussteller zum früheren Termin und dem Wegfall des Publikumstags in den vergangenen Monaten geändert hatte, verkündete die Messe Friedrichshafen noch vor Beginn der Eurobike 2018 das neue Konzept fürs kommende Jahr.
Zuspruch fürs neue Konzept 2019
Dann findet die 28. Leitmesse von Mittwoch, 31. Juli, bis Samstag, 3. August, am Bodensee statt. An den ersten drei Tagen hat ausschließlich das Fachpublikum Zutritt – am vierten Messetag sind dagegen alle Fahrradfans zum „Konsumentenfestival“willkommen. „Der Termin Anfang August 2019 ist aktuell die größte Schnittmenge der Branchen-Präferenz und das Votum für eine Messekonzeption inklusive Konsumentenansprache ist eindeutig“, sagt Eurobike-Bereichsleiter Stefan Reisinger. Wie der Konsumententag aussehen soll, sei derzeit noch unklar – fest stehe jedoch, dass es eine ganze Reihe von Testmöglichkeiten und Shows für die privaten Fahrradfans geben werde.
Beim Zweirad Industrie Verband (ZIV) kommt das geänderte Konzept für das Jahr 2019 gut an: „Als Fazit lässt sich demnach in diesem Jahr zusammenfassen, dass es der Messe Friedrichshafen mit der Eurobike erneut gelungen ist, den Status der Weltleitmesse zu bekräftigen und weiter zu festigen. Die Rückkehr zum bewährten Konzept im kommenden Jahr wird dennoch vom ZIV und seinen Mitgliedern begrüßt“, sagt Geschäftsführer Siegfried Neuberger.