Lindauer Zeitung

3500 Stunden Ehrenamt fürs Stadtfest

Ganz Lindau feiert am Samstag wieder auf der Insel – Organisati­on in der heißen Phase

- Von Julia Baumann

LINDAU - Die Vorbereitu­ngen fürs Lindauer Stadtfest sind voll im Gange: Die Organisato­ren beginnen bereits mit den Vorbereitu­ngen für den Aufbau. Denn für die Helfer dauert das Stadtfest nicht einen, sondern fünf Tage. Trotzdem finden sich jedes Jahr wieder jede Menge Leute, die helfen. Und manche kommen dafür extra von weit her.

So wie Pascal Holz, der mittlerwei­le zwischen Ulm und Stuttgart wohnt. Das Stadtfest ist für ihn ein Pflichtter­min. „Viele von uns haben schon als Kinder mitgeholfe­n und kommen jetzt wieder“, sagt er.

Das Kern-Organisati­onsteam um Manuela Kiss ist froh um solche Helfer. Seit Januar treffen sich die knapp 20 Leute, um das Stadtfest vorzuberei­ten. Je näher der Termin rückt, desto enger getaktet werden die Treffen. So kommen für das Kernteam rund 3500 ehrenamtli­che Stunden zusammen.

„Am Ende helfen aber deutlich über hundert Leute vom Club“, sagt Kiss. Für diese Helfer hat das Stadtfest bereits begonnen. Sie prüfen Verträge und Bestellung­en an die Brauerei, verteilen Becher und Märkchen an Standbetre­iber. Sie kontrollie­ren, ob die Halteverbo­tsschilder auf der Insel stehen, verteilen die Pläne der Stände an Stadtwerke und Bauhof. „Am Donnerstag wird dann alles in die Autos gepackt“, sagt Rüdiger Schröder.

Am Freitag beginne dann der eigentlich­e Aufbau. „Am Samstag ist das Fest, am Sonntag der Abbau und am Montag räumen wir alles wieder auf.“

Das Stadtfest ist beinahe so alt, wie der Club Vaudeville selbst. Es entstand aus dem „Spiel und Musik Pracht Festival“, kurz „Sumpf“. Das Festival hatten die Gründungsm­itglieder des Club Vaudeville 1981 organisier­t. Damals hatten insgesamt 30 000 Menschen drei Tage lang beim Open-Air-Festival in Oberrenger­sweiler „friedlich, umsonst und draußen“gefeiert, wie sich Manuela Kiss erinnert.

Im alten Jazzclub fing alles an

Anstatt ein Nachfolgef­estival zu organisier­en, entschiede­n sich die Aktiven des Club Vaudeville jedoch für etwas Neues: Das erste Lindauer Stadtfest auf der Insel. Unter dem Motto „Hocket vor Eire Häuser und feschtet mitanand“feierten und feiern zum Teil bis heute die Bewohner der Salzgasse, Burggasse und vor allem der Gerberscha­nze miteinande­r.

„Die ersten Stadtfests­itzungen fanden auf der Insel in der Centralgar­age von Rolf „Hase“Riedl im alten Jazzclub statt“, erzählt Kiss. Neben dem Apell an die Inselbewoh­ner, sich selbst aktiv einzubring­en, suchte der Club Vaudeville Verbündete und Mitstreite­r bei und in den Lindauer Vereinen. „Jazzclub, Ruderclub, TSG Zech, Fanfarenzu­g und IG Lärm waren die ersten, die aktiv dabei waren“, sagt Kiss.

36 Jahre ist das her. „Das Stadtfest ist die Mutter aller Lindauer Feste“, fasst Rüdiger Schröder zusammen. Denn eine Zeit lang war das Stadtfest aufgeteilt in ein Mittagspro­gramm und ein Abendprogr­amm mit Bands. Daraus entstand dann irgendwann das U&D. „Ein Zeit lang war auch der Songcontes­t auf dem Stadtfest“, so Schröder.

Club Vaudeville und Stadtfest sind eng miteinande­r verbunden. Deswegen gibt es zum 40. Geburtstag des Clubs auch am Stadtfest etwas besonderes: Die Organisato­ren haben einen schwarz-goldenen „Club-Vaudeville-Seesack“fertigen lassen, den man für zehn Euro kaufen kann.

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ARCHIVFOTO: SUSI DONNER Beim Lindauer Stadtfest haben auch die jungen Besucher viel Spaß, wie dieses Bild aus dem Vorjahr beweist.

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