Händler haben mit strikten Lieferzeiten keine Probleme
Lieferungen sollten sowieso vor elf da sein – samstags bekommen Bekleidungsgeschäfte meist eh keine Ware
LINDAU (jule) - Die meisten Einzelhändler auf der Insel haben keine Probleme damit, dass Paketdienste ihre Waren nun strikt innerhalb der Lieferzeiten verteilen sollen. Viele von ihnen merken durch die strengeren Vorgaben überhaupt keinen Unterschied.
So kommen die Waren fürs Bekleidungsgeschäft „Cecil“, „Inselbuch“und „Tom Tailor“schon seit Jahren am Vormittag zwischen zehn und elf. „Bei uns kommt DHL immer vor elf, theoretisch wären wir aber auch schon ab halb neun da, um Waren in Empfang zu nehmen“, sagt René Konopitzky, Verkäufer bei „Tom Tailor“.
Christine Flörl vom Bekleidungsgeschäft „Lieblingsstück“freut sich sogar, dass ihre Waren nun früher am Tag eintreffen müssen. „Früher kam der Paketbote immer erst am Nachmittag. Das war ein Problem, weil es oft zu spät für uns war“, sagt sie. Zu früh war bisher noch kein Paketbote am Laden. „Ich hatte noch nie einen Abholzettel an der Tür.“
Sandra Falk und Christine Enhuber, die beide im Bekleidungsgeschäft „Street One“arbeiten, sind täglich ab neun im Laden. Auch ihre Pakete werden meist zwischen zehn und elf Uhr geliefert. „Und samstags bekommen wir sowieso keine Ware“, erklärt Sandra Falk.
Trotzdem findet sie die knappe Lieferzeit samstags bis neun Uhr zu kurz. „Das ist heftig. Als Anwohner hast Du keinen Samstag, an dem Du ausschlafen kannst“sagt Sandra Falk, die in einer Wohnung in der Fußgängerzone lebt. Erst vor ein paar Tagen sei sie morgens um halb sechs geweckt worden. „Von dem, der die Blumenkübel gegossen hat.“