Uneinsichtige Wandergruppe sorgt für Unverständnis bei Polizei und Bergwacht
SCHWANGAU (sz) - Zu einem Bergwachtund Polizeieinsatz am Tegelberg ist es gekommen, da der Polizei am Donnerstagmittag eine größere Gruppe, bestehend aus Kindern und Betreuern, im Klettersteig „Gelbe Wand“gemeldet wurde. Die Kinder waren komplett ungesichert, trugen keinen Steinschlaghelm und hatten unzureichendes Schuhwerk an.
Um einen eventuell schwerwiegenden Unfall zu vermeiden, machte sich die Bergwacht Füssen nach Angaben der Polizei vom Gipfel aus auf den Weg zu der Gruppe. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine begleitete Jugendgruppe handelte. Die Begleiter hatten offenbar weder eine alpinistische Ausbildung, die sie zum Führen von Personen qualifizierte, noch Ahnung von möglichen Gefahrenquellen. Obwohl ihnen diese erklärt und auch die strafrechtlichen Konsequenzen aufgezeigt wurden, schlugen die Begleiter das Angebot der Bergwacht aus, die Kinder auf dem Weg nach oben in ungefährlicheres Gelände zu sichern. Das der als „einfach“bewertete Klettersteig „Gelbe Wand“nicht ungefährlich ist, zeigen laut Polizei diverse, teils tödlich verlaufene Unfälle der vergangen Jahre. Um Unfälle und unnötige Einsätze der ehrenamtlich arbeitenden Bergwacht zu vermeiden sei unbedingt auf eine umsichtige Tourenplanung und eine geeignete Ausrüstung zu achten.
Auch die eigene körperliche Verfassung und die der Begleiter muss beachtet werden. Insbesondere darf man laut Mitteilung nicht vergessen, dass man gegenüber Kindern eine besondere Verantwortung hat. Um ein Bergerlebnis in der Gruppe (insbesondere mit Kindern) möglichst sicher genießen zu können, empfehle es sich, eine Bergschule oder ähnliches zu konsultieren.
Unverständnis und Fassungslosigkeit löste das Verhalten der Heimleitung bei Bergwacht und Polizei aus. Diese wurde durch die Begleitpersonen telefonisch kontaktiert, reagierte jedoch in keiner Weise auf die aufgezeigte Gefahrensituation und schlug die angebotene Hilfe aus. Sie wies an, die Tour wie geplant fortzuführen. Es wird ein Gespräch mit einem speziell geschulten Alpinbeamten der Polizei und der Heimleitung stattfinden.