„Meilenstein der Menschlichkeit“
Hospiz-Baubeginn für neues Domizil für Schwerstkranke in Kempten
KEMPTEN (raf) - Es ist ein Projekt, in das viele Menschen aus der Region Herzblut investieren – denn im Mittelpunkt steht das Ziel, Schwerstkranken in der letzten Phase ihres Lebens Zeit und Zuwendung zu geben. Die Rede ist vom neuen Allgäu Hospiz in Kempten. Gestern wurde der Grundstein für den Neubau gelegt, der ab Ende 2019 die ersten Gäste beherbergen soll. Gesamtkosten: 7,2 Millionen Euro.
Der offizielle Startschuss für das neue Gebäude mit Platz für zwölf (nach einem späteren Ausbau 16) Patienten fiel gestern bei strömendem Regen. Mitinitiator Josef Mayr, Vorsitzender des Hospizverein Kempten-Oberallgäu, sprach dennoch von einem „Meilenstein der Menschlichkeit“. Denn der Nachfolger des 2003 errichteten und inzwischen abgerissenen Vorgängergebäudes erlaube es, todkranken Menschen aus dem ganzen Allgäu in noch breiterer Form zu helfen.Bis zur Fertigstellung des von der Sozialbau Kempten koordinierten Neubaus werden die Gäste, wie sie genannt werden, in einem Trakt im nahen Margaretha- und Josefinenstift betreut. Ihnen Zeit, Nähe und Würde zu geben, sei „edle Aufgabe und gesellschaftliche Verpflichtung“zugleich, befand der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz. Dass der Bedarf für ein stationäres Hospiz als Ergänzung zu den zahlreichen ambulanten Angeboten groß ist, zeigt laut Mayr die Tatsache, dass im Vorjahr 118 Menschen abgewiesen werden mussten.
Finanziert wird der Neubau großteils aus Spenden. Hier zogen Klotz und Kemptens OB Thomas Kiechle den Hut vor den Unterstützern – allen voran den Lions-Clubs und der Kartei der Not, dem Hilfswerk unserer Zeitung. 1,5 Millionen Euro sollen von Allgäuer Städten und Landkreisen kommen. Die Höhe der Förderung aus Memmingen sowie dem Unter- und Ostallgäu ist bislang noch offen.