Neue Schulen beeindrucken Kreisräte mit viel Licht
In Diedorf und Neusäß holen sich Politiker Ideen für möglichen Berufsschulneubau in Lindau
LINDAU - Hell, großzügig und mit viel Platz für neue Lernformen: So erleben die Lindauer Kreisräte die beiden Schulneubauten in Diedorf und Neusäß. Zwar ist noch längst nicht entschieden, wie das Lindauer Berufsschulzentrum in Zukunft aussehen wird. Quer durch alle Fraktionen wächst jedoch die Idee eines Neubaus. Dort könnten moderne Technik und bestmögliche Energiebilanz umgesetzt werden. Und für moderne Pädagogik, in Diedorf und Neusäß längst Alltag, gibt es in der alten Lindauer Berufsschule ohnehin keinen Platz.
Die Kreisräte sind schon nach den ersten Schritten in das SchmuttertalGymnasium in Diedorf beeindruckt: Die Lindauer Delegation steht in einer großen, bis unters Dach offenen und sehr hellen Aula. „Von so einem Platz träumt das VHG“, sinniert die stellvertretende Landrätin Barbara Krämer-Kubas, die lange Jahre im Lindauer Valentin-Heider-Gymnasium unterrichtet hat. „Selbst wenn das Licht an ist, bleibt es bei uns in der Berufsschulaula dunkel“, fügt einer ihrer Ausschusskollegen an.
Der Diedorfer Schulleiter Günter Manhardt ist hörbar stolz auf seine neue Schule. Das Gymnasium war vor acht Jahren in einem leer stehenden Schulhaus in Diedorf gegründet worden. Später musste die wachsende Schülerzahl jahrelang in Containern lernen. Der Umzug in den Neubau mit seinen drei verbundenen Gebäuden bedeutete dabei auch eine pädagogische Revolution: Heute lernen die Fünft- bis Zwölftklässler sehr viel eigenständig. Möglich machen das große Lernlandschaften, die in den Innenbereichen der Gebäude geschaffen wurden.
Gymnasium erzeugt mehr Energie als es verbraucht
Das Gymnasium Diedorf ist als Forschungsprojekt zusammen mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt entstanden und vielfach prämiert worden. Auch wenn es auf den ersten Blick von außen wie ein Betonbau aussieht: Es handelt sich um speziell lasierte Holzkonstruktionen. Wärmedämmung, Raumklima und Akustik sind den Verantwortlichen des Landkreises Augsburg als Schulträger dabei sehr wichtig gewesen. Kreisbaumeister Frank Schwindling führt die Lindauer Besucher auch in den Keller unter der großen Aula: Dort steht das sorgfältig isolierte Herzstück der Technik: die gewaltige Lüftungsanlage. Wobei die Schule aufgrund ihrer Konstruktion sogar mehr Energie erzeugt als in ihr selbst verbraucht wird.
Viel Platz für selbstständiges Lernen
Hell und groß, so erleben die Kreisräte auch das Berufliche Schulzentrum Neusäß, das sie als zweiten Neubau besichtigen. Dessen stellvertretende Schulleiterin Monika Stockinger-Warm und Karin Hesse vom Landratsamt Augsburg zeigen den Besuchern die verschiedenen Bereiche der drei Gebäude, in denen Berufsschüler, Fachoberschüler und Berufsfachschüler lernen. Stolz sind Hesse und ihr Landratsamtskollege Armin Falkenhein sowohl auf die hochmoderne Multimedia-Ausstattung der Klassen- und Fachräume, auf die gute Energiebilanz der Neubauten wie auch auf die großzügigen Lernlandschaften im Schulzentrum: Die liegen in den überdachten Innenhofbereichen der Gebäude, bieten wie in Diedorf viel Platz für selbstständiges Lernen der jungen Leute.
Kreisräte und Mitarbeiter des Lindauer Landratsamtes nehmen viele Ideen aus dem Augsburger Raum mit. Wobei eines nicht auf Lindau übertragbar sein dürfte: Der Landkreis Augsburg trägt die Projektbetreuung für seine Schulneubauten grundsätzlich selbst.