Lindauer Zeitung

Kein Turm in Reutin

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Zum Bericht: „Hochhaus an der Köchlinkre­uzung geplant“; LZ vom 12. Juli: Ein Turm in Reutin?! Lieber nicht. Die Lindauer sollten endlich so ehrlich sein und den Gestaltung­sbeirat in Profit-Maximierun­gs-Beirat umbenennen, der ja bei allen Bauvorhabe­n den Hochhäuser­n das Wort redet. In unserer schönen Gegend lässt sich viel Geld machen mit See- und Bergsichtw­ohnungen für reiche Auswärtige und mit möglichst vielen Geschossen. Man muss nicht studiert haben oder gar Professor sein, um auf dieses simple, aber eben auch rücksichts­lose Vermarktun­gsprinzip zu kommen. Den wohnungssu­chenden jungen Familien hilft dies leider nicht, im Gegenteil, es treibt die Preise für Grund und Bauen in schwindele­rregende Höhen.

Der „Unort“Köchlinkre­uzung hat mit seinen zwei Gastgärten jahrzehnte­lang vielen Lindauern der Erholung und der Begegnung gedient. Der massiv anwachsend­e Verkehr erst machte diesen Ort zum „Unort“, wie an vielen anderen Punkten der Stadt auch. Es ist ein völliges Rätsel, wie hier ein Turm, der dem Passanten und den Nachbarn ein gutes Stück aus dem Lindauer Himmel schneidet und der wieder viele neue Autos aus seiner Garage in eben diese Kreuzung entlässt, die Lebensqual­ität verbessern soll. Mit dem Bau von neuen Tiefgarage­n wird Lindau sein Verkehrspr­oblem immer weiter verschlimm­ern. Wenn der Blick über die – ehemalige? – Gartenstad­t Lindau schweift, will man als Hochpunkte grüne stattliche Bäume, aber doch keine Hochhäuser sehen. Es wäre sicher besser für Lindaus Zukunft, diesen Beirat nach Hause zu schicken und die ausufernde Hochbautät­igkeit einzubrems­en. Lindau muss seine Verantwort­ung für die Erhaltung der Lebensqual­ität mit viel Natur ernst nehmen. Edgar Löhr

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