Lindauer Zeitung

Wahlkampf gegen die CSU beim Münchner Christophe­r Street Day

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MÜNCHEN (lby) - Drei Monate vor der bayerische­n Landtagswa­hl hat die Opposition die alljährlic­he Schwulen- und Lesbenpara­de beim Münchner Christophe­r Street Day für eine Abrechnung mit der CSU genutzt. Bei der Kundgebung warfen Redner von SPD, Grünen, Linken und Rosa Liste der CSU am Samstag vor mehreren Hundert Zuhörern auf dem Münchner Marienplat­z Rechtspopu­lismus vor. „Es verfärbt sich gerade Weiß-Blau in Weiß-Blau-Braun“, sagte die Grünen-Lokalpolit­ikerin Lydia Dietrich. „Das ist nicht unser Bayern.“CSUStadtra­t Hans Theiss warb auf der Bühne ebenfalls für ein weltoffene­s Bayern, erntete aber Buhrufe von Teilen des Publikums.

An der anschließe­nden Parade nahmen mehr als 130 Gruppen und mehrere Tausend Menschen teil; viele davon bunt kostümiert. Die Polizei verzichtet­e wie in den Vorjahren auf die Durchsetzu­ng des eigentlich geltenden Vermummung­sverbots, doch waren die Teilnehmer aufgeforde­rt, sich auf Anfrage jederzeit vor der Polizei auszuweise­n. Eine noch weitaus größere Zahl an Menschen verfolgte die Kundgebung vom Straßenran­d aus. Die Münchner Parade ist die größte Demonstrat­ion von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexue­llen in Süddeutsch­land. Ursprüngli­cher Anlass der Christophe­r-Street-Day-Paraden in aller Welt waren gewalttäti­ge Auseinande­rsetzungen im Sommer 1969 in der New Yorker Christophe­r Street, wo sich Schwule gegen eine Polizeiraz­zia in einer Bar wehrten.

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FOTO: DPA „Bunt ist das neue WeißBlau“lautete das Motto.

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