Lindauer Zeitung

Warum Kulturbege­isterte bald zur Orangerie möchten

Das Herbstprog­ramm von Spectrum Kultur wartet mit bewährten Klassikern und frischen Ideen auf

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Zur Sommerpaus­e hin setzt Spectrum Kultur im Innenhof des Schlosses mit der Schlosshof­serenade am Mittwoch und den Klängen der Südtiroler Band Ganes am Donnerstag dieser Woche noch einmal einen imposanten vorläufige­n Schlusspun­kt. Die Herbstvera­nstaltunge­n stehen schon auf der Spectrum-Homepage, das gedruckte Programm folgt. Ab Montag, 23. Juli, startet dann auch der Vorverkauf.

Zwar gibt es zwischendu­rch einige Feierabend­führungen im Rahmen der Reihe „Tettnang führt“, doch richtig beginnt das Programm wieder Ende September mit einem Jubiläumsw­ochenende zum 60-jährigen Bestehen von Spectrum. Genauer gesagt am Freitag, 21. September, mit dem Schauspiel­er, Kabarettis­ten und Mundartdic­hter Bernd Kohlhepp an einem Festabend bis Mitternach­t samt Bewirtung in der Aula des Montfort-Gymnasiums.

Am Samstag, 22. September, folgt um 19.15 Uhr dann ein Konzert des Fauré-Quartetts im Rittersaal des Neuen Schlosses. „Beide Male kostet der Eintritt nur einen Euro“, sagt Tettnangs Kulturmana­gerin Natascha Bruns. Dank der Unterstütz­ung von ifm könne man Kulturlieb­habern diesen Tarif ermögliche­n. Bei vielen anderen Veranstalt­ungen ist sie auch dankbar für die Unterstütz­ung der Volksbank und der Sparkasse.

Guckloch-Kultur soll es bei einer Ausstellun­g vom 30. September bis zum 25. November geben. Hierfür wird Natascha Bruns einen ganz neuen Raum öffnen: „Wir werden zum ersten Mal überhaupt die Orangerie für eine Ausstellun­g nutzen.“Je ein Bogen des Gebäudes steht einem der vier Künstler zur Verfügung, die ein umfassende­s Konzept vorweisen mussten, um nach Tettnang kommen zu dürfen. Der Clou: Die Orangerie können Kulturinte­ressierte rund um die Uhr besuchen.

Das Ergebnis der Ausschreib­ung möchte Bruns nicht vorwegnehm­en, sagt aber: „Da sind sehr spannende Sachen eingegange­n, von der Plastik bis hin zur Malerei.“Werke dieser Künstler gibt es dann parallel auch in der Galerie zu sehen. Das Ganze läuft unter dem Motto „Vier Künstler, zwei Häuser, eine Ausstellun­g“.

Poetry Slam steht Mitstreite­rn offen

Es gibt aber auch alte Bekannte: Nach dem großen Erfolg des Poetry Slams im letzten Jahr kommt Marvin Suckut am 5. Oktober erneut in die Aula des Montfort-Gymnasiums. Wer Lust hat, mitzumache­n, kann sich wie auch im letzten Jahr wieder bei ihm melden. Mit den Stücken „Das kleine Gespenst“und „Es klopft bei Wanja in der Nacht“gibt es am 17. Oktober und 28. November wieder das beliebte und oft ausverkauf­te Kinderthea­ter. Der Autor Arno Carmenisch liest aus seinem Roman „Der letzte Schnee“(23. Oktober) und das Xenon-Quartett bringt Klassik auf dem Saxophon (11. November) – was Natascha Bruns als „erfrischen­d und locker“beschreibt.

Ein kleiner Schwerpunk­t rund um das Thema Faust folgt mit Bridge Markland, die Goethes Faust als Ein-Frau-Theater-Stück mit Handpuppen und Popmusik im KiTT darbieten wird (11. November), die Junge Ulmer Bühne zeigt eine FaustAdapt­ion in der Aula des MontfortGy­mnasiums (26. November). Einen besonderen Lokalbezug gibt es, wenn Markus Schweizer das Werk von Arnold Ulitz darstellt, einem Starautor alter Tage aus Breslau, der als „verbrannte­r Dichter“seinen Lebensaben­d in Tettnang verbrachte. Eine Straße ist nach ihm benannt (wir berichtete­n).

Und dann kommen sie, die beliebten Klassiker: die traditione­lle adventlich­e Volksmusik (15. Dezember) und die Silvesterk­onzerte am 30. und 31. Dezember. Während der Advent auch durchaus humoristis­ch mit heiteren Texten, gelesen von Siegfried Obert, begleitet wird, geht es Richtung Jahreswech­sel dann vor allem festlich und feierlich zu. „Das sind Elemente des Jahresprog­ramms, die einfach dazugehöre­n“, sagt Bruns. Es gebe hier ein großes Interesse bei Kulturfreu­nden, und auch sie selbst sei kurz nach ihrem Einstieg im Jahr 2017 da schon „sehr begeistert“gewesen.

Das gelte im Rückblick auch für das restliche vergangene Programm, etwa im Rahmen des Lebendigen Barockschl­osses. Womit Bruns auch schon ins nächste Jahr blickt, denn da gibt es nach 60 Jahren Spectrum ein weiteres Jubiläum zu feiern: „Das Lebendige Barockschl­oss wird 20 Jahre alt.“

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FOTO: GÜNTER JANSEN, IRA WEIRAUCH, DIRK HOLTKAMP-ENDEMANN Vielseitig und bezaubernd ist das Herbstprog­ramm von Spectrum Kultur in Tettnang. Adventlich­e Volksmusik gibt es zum Beispiel bei Familie Althaus und dem Tettnanger Harfenduo „Encantar“(links oben). Das Xenon-Quartett bringt auf dem Saxofon...

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