Lindauer Zeitung

Späte Hitze

Experte Roland Roth ist jedoch vorsichtig mit Langzeitpr­ognosen

- Von Maike Woydt

RAVENSBURG - In wenigen Tagen beginnen auch in Baden-Württember­g und Bayern die Sommerferi­en. Das Wetter zeigt sich rund eine Woche vor dem Ferienstar­t von seiner besten Seite und lädt zum Schwimmen, Eisessen und Draußenspi­elen ein. Ob es so weitergeht?

Roland Roth, Leiter der Wetterwart­e Süd in Bad Schussenri­ed, kann dafür keine Garantie geben. Eine Prognose sei nur wenige Tage im Voraus möglich. Eines stehe jedoch fest: Bis zum Wochenende bleibe das Wetter sommerlich warm, vielerorts sei sogar mit Hitzetagen mit 30 Grad und mehr zu rechnen. Das Wochenende wird dann allerdings wechselhaf­ter und bringt teils kräftige Regenschau­er und Gewitter, so Roth. Allerdings sind die Regenmenge­n sehr unterschie­dlich.

Heiße Hundstage

Ab Montag kehrt dann der Sommer zurück. Das hänge unter anderem auch mit den sogenannte­n Hundstagen zusammen. Diese dauern vom 22. Juli bis zum 23. August und bringen laut Wetterexpe­rte Roth die wärmste Zeit des Jahres.

„Ich bin mir sicher, dass der Sommer sein Pulver noch nicht verschosse­n hat“, sagt Roth. Er rechne nicht damit, dass der Sommer abrupt endet. Außerdem gehe er davon aus, dass es noch in diesem Sommer Hitzetage mit bis zu 35 Grad, beispielsw­eise am Bodensee, geben wird. Nur dort und im Schussenta­l verzeichne­ten die Wetterbe- obachter Hitzetage von 30 Grad und mehr. Das sei nur eine der Besonderhe­iten des diesjährig­en Sommers, erklärt Roth. Denn sonst gebe es vielerorts bereits im Mai die ersten Hitzetage.

Letztmalig sei dieses Phänomen, dass so lange auf einen Hitzetag gewartet wurde, im Jahr 1997 an der Zentrale der Wetterwart­e Süd in Bad Schussenri­ed aufgetrete­n. Weil der Sommer bislang nicht so heiß war, sei es seiner Meinung nach ein sehr angenehmer und wenig belastende­r, erklärt der Experte.

Unterschie­de bei Gewittern

Ebenso sei es bislang ein sehr konstanter Sommer gewesen: „Am Bodensee wurden dieses Jahr bereits 50 Sommertage mit 25 Grad Celsius oder mehr gemessen“, sagt der Gründer der Wetterwart­e Süd.

Konkret bedeutet das, dass bereits seit Mitte April mit kurzen Unterbrech­ungen sommerlich­e Temperatur­en herrschen. Auch die Schafskält­e Mitte Juni sei kaum ausgeprägt gewesen, so Roth. „Der Sommer war bislang fantastisc­h.“

Unwetter bei Ulm

Große Unterschie­de gab es bei den Niederschl­ägen und dem Gewitterau­ftreten in der Region. Während es rund um Ulm immer wieder geregnet habe und teils auch Unwetter vorbeigezo­gen seien, sei es am Bodensee und im Allgäu deutlich trockener gewesen. Hier fehle der Regen. Die extreme Dürre im Norden Deutschlan­ds sei in der Region jedoch nicht angekommen.

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