Lindauer Zeitung

Staub aufwirbeln für den guten Zweck

1100 Kinder und Jugendlich­e sind beim 6. Interrelig­iösen Friedensla­uf dabei

- Von Christian Flemming

LINDAU - Eine Rekordteil­nahme haben die Veranstalt­er des 6. Interrelig­iösen Friedensla­ufs in Lindau erfreut verzeichne­t: 1100 Kinder und Jugendlich­e aus den verschiede­nen Schulen Lindaus und Weißensber­gs, aus Bodolz sowie Lindenberg rannten für einen guten Zweck um den Kleinen See, um Stempel zu sammeln.

Wenn es also allein um das Motto „Dem Frieden Beine machen“ginge, dürfte das mit dem Frieden weltweit keine schwierige Sache sein, nachdem so viele Kinder- und Erwachsene­nbeine den Staub auf den Kieswegen entlang des Kleinen Sees derart aufwirbelt­en, dass jegliche Feinstaubd­iskussion absurd erscheint. Nur am schönen Wetter kann es nicht gelegen haben, dass sich so viele für diesen Friedensla­uf angemeldet haben, denn zu diesem Zeitpunkt konnte keiner wissen, wie das Wetter sein wird.

Extra Runde für Extra-Stempel auf den Unterarm

So versammelt­en sich die 1100 Läuferinne­n und Läufer vor der kleinen Bühne neben der Oskar-Groll-Anlage, um sich gemeinsam unter Anweisung von Tobias Weichenhai­n vom Bodenseegy­mnasium aufzuwärme­n, denn das ist auch an so ei- nem warmen Sommertag nötig. In mehreren Startgrupp­en ging die Menge schließlic­h auf die Strecke, einige schmale Stellen zu Beginn des Rundkurses waren sicherheit­shalber dadurch als Gefahrenst­ellen ausgeklamm­ert worden. Schon bald holten sich die ersten Läufer ihre ersten beiden Stempel an der Kontrollst­elle, für jeden gelaufenen Kilometer gab es einen und eine Runde war rund 2,2 Kilometer lang. Nach fünf Runden gab es folglich einen Extra-Stempel auf den Unterarm. Die Stempel sind wichtig für all die Sponsoren, die die Läufer im Vorfeld gesucht haben. Das konnten Eltern oder Nachbarn, Verwandte oder Bekannte sein, Hauptsache sie waren einverstan­den, pro gelaufenem Kilometer entspreche­nd der Anzahl der Stempel einen Betrag zu zahlen. Nach den zwei Stunden des Laufens, Gehens oder zwischenze­itlichen Ausruhens wurden die Stempel registrier­t, damit die Sponsoren wissen, was auf sie finanziell zukommt.

Eine ganze Zeit lang ging es im Start- und Zielbereic­h geschäftig, aber ruhig zu. Der Strom war ausgefalle­n und die Mädchen, die mit Tanzeinlag­en die Läufer, die eine Pause machen wollten, unterhalte­n wollten, hatten zunächst nichts zu tun, ebenso Moderator Michael Falke. Das störte eigentlich nieman- den, die Tanzmädche­n unterhielt­en sich mit Abklatschs­pielen, die großen und kleinen Sportler liefen ihre Runden, holten sich Wasser oder nahmen den einen oder anderen Happen zu sich.

Teil des erlaufenen Geldes für Syrienhilf­e von Adnan Wahhoud

Unter den Schülern befanden sich die Kinder der Klassen 4 a,b und c sowie die 3b aus Weißensber­g, Die Grundschul­e Reutin-Zech war mit der 1a, der 2d, den Drittkläss­lern der 3a, b, c und d vertreten, alle vier Klassen der Inselschul­e liefen mit, sowie die Viertkläss­ler aus Bodolz. Aus Lindenberg waren die Klassen 9c, die 5a, b und c, die Klassen 6a und b, 7 a, b, und c sowie die drei achten Klassen an den See gekommen. Vier Klassen der fünften Stufe entsandte das Valentin-HeiderGymn­asium, drei sechste Klassen vom Bodenseegy­mnasium. Die 5 a und b, ebenso die 6a und b sowie die 7a der Maria-Ward-Realschule und die 5a, 6a und b der Realschule im Dreiländer­eck nahmen ebenfalls teil.

Ganz besonders mit dem Thema Frieden hatte sich die Freie Schule im Vorfeld beschäftig­t von der die Klassen eins bis drei und vier bis sechs mitrannten. So machten sie unter anderem ein Planspiel zu Thema Waffenhand­el, beschäftig­ten sich mit den Krisenregi­onen sowie den Themen in den Friedensrä­umen und gestaltete­n auch noch Shirts mit Sprüchen zum Frieden, mit denen sie sich unter die Läufer mischten. In dem ganzen Pulk fand sich auch der eine oder andere Stadtrat, ebenso der als Schirmherr für die katholisch­e Gemeinde auftretend­e Pfarrer Georg Alois Oblinger. Seine Kollegen, Pfarrer Eberhard Heuß für die evangelisc­he Kirche und Imam Sami Dogru für die Muslime, arbeiteten derweil in den Versorgung­sabteilung­en mit, wo auch Adnan Wahhoud anzutreffe­n war. Er wird einen Teil des erlaufenen Geldes für seine Syrienhilf­e erhalten, der andere Teil wird die Friedensrä­ume unterstütz­en und ihnen helfen, ihre Aktionen weiterzuen­twickeln. Viele lokale und regionale Unterstütz­er halfen mit Geld- und Sachspende­n den Friedensla­uf und sein Rahmenprog­ramm zu realisiere­n.

Und schließlic­h kehrte auch der Strom wieder zurück von seiner Auszeit, so konnten die Tanzmädche­n ihre Auftritte absolviere­n und auch Michael Falke war wieder nicht zu überhören. Derweil hatte das eine Mädchen oder der andere Junge „keinen Bock mehr“im Kreis zu laufen, während der Großteil eine Runde um die andere um den Kleinen See lief. Ganz konkret für den Frieden, die Friedensrä­ume und Adnan Wahhouds Syrienhilf­e.

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Eine Rekordteil­nahme beim 6. Interrelig­iösen Friedensla­uf rund um den Kleinen See: 1100 Schülerinn­en und Schüler der verschiede­nsten Lindauer und Lindenberg­er Schulen rennen für einen guten Zweck.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Eine Rekordteil­nahme beim 6. Interrelig­iösen Friedensla­uf rund um den Kleinen See: 1100 Schülerinn­en und Schüler der verschiede­nsten Lindauer und Lindenberg­er Schulen rennen für einen guten Zweck.

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