Der hat den Sinn des Abends nicht verstanden
Zum Leserbrief „Das drehte sich um Banalitäten“, LZ vom 12. Juli:
Um es vorwegzunehmen, dieser Leserbrief hat mit seiner Darstellung kein Anrecht auf wahrheitsgetreue Beschreibung einer sehr anregenden Veranstaltung. Wirklich nicht! Seine professoralen Bemerkungen im oberlehrergeneigten Stil stehen dem Verdacht nahe, den Sinn des Abends nicht verstanden zu haben. In solchen Fällen empfiehlt es sich, den plötzlichen Schreibanfall eines Schreibwilligen zugunsten einer ausreichenden Information auszubremsen. So aber kommt man nicht umhin anzunehmen, mit den Zeilen unterstellen zu wollen, verdienten Lindauer Bürgern und Zeitzeugen Unwissenheit vorzuhalten.
Es kommt einer deftigen Beleidigung nahe, wenn man in diesem Leserbrief lesen muss, dass über den Umweg eines Kaffeekränzchens und unbelastet jeder Lindauer Ge- schichtskenntnisse versucht worden sei, sich mit notwendigem Wissen zu versorgen. Das ist doch Quatsch!
Es ging bei dieser Veranstaltung darum, Lindauer von den Ereignissen in der Nachkriegszeit berichteten zu lassen, Ereignisse zu sammeln und diese dann einer späteren Verwertung zuzuführen. Der Hintergrund war ja wahrhaft nicht, sich gegenseitig mit alten Geschichten, unbedarft jeglicher NS-Vergangenheit, zu unterhalten. Nein, das Lindauer Museum, der Cavazzen, möchte für seine Renovierung und Neugestaltung Informationen sammeln, die dazu dienen, die Nachkriegszeit geschichtsgetreu einzubringen. Dazu war das Treffen ein kleiner, dennoch wertvoller Anfang, der von der Erkenntnis lebt, mit weiteren Auswahlthemen daran weiterzuarbeiten. Nicht weniger und nicht mehr!
Theophil Pflaum, Wasserburg