Lindauer Zeitung

Friedrichs­hafener Seehasenfe­st sprengt Besucherre­kord

137 000 Menschen feiern gemeinsam – Massenschl­ägerei trübt Bilanz der Polizei

- Von Nadine Sapotnik

FRIEDRICHS­HAFEN - So viele Menschen wie noch nie haben in diesem Jahr in Friedrichs­hafen das Seehasenfe­st gefeiert. Mit 137 000 Besuchern waren es 7000 mehr als noch 2017. An den fünf Festtagen ist es zu keinen größeren Ausschreit­ungen gekommen – doch eine Massenschl­ägerei trübt die positive Bilanz der Polizei.

Beim Abschlussg­espräch des 70. Seehasenfe­sts im Rathaus am Dienstagvo­rmittag zogen die Verantwort­lichen von Stadt, Festaussch­uss, Feuerwehr, Polizei und Deutschem Roten Kreuz eine positive Bilanz. „Das Seehasenfe­st ist toll gelaufen. Es sind keine echten Fehler aufgekomme­n“, sagte Seehasenfe­st-Präsident Robert Ackermann. Die vielen glückliche­n Kinder haben zudem gezeigt, dass der Seehas als Identifika­tionsfigur immer noch funktionie­re. Das einzige, was aus Ackermanns Sicht nicht ideal lief, war der Kartenverk­auf für die Seehas-Einholung, die nach acht Minuten völlig ausverkauf­t war. „Das Kontingent ist leider begrenzt“, sagte er. Größer war das Kontingent der Abzeichen. Davon sind 30 000 bis Samstag verkauft worden.

Auch für die Schaustell­er auf dem Rummel war das Seehasenfe­st ein Erfolg. „Einige von ihnen sprechen von Umsatzreko­rden“, sagt Florian Anger, Ansprechpa­rtner für Märkte bei der Stadt Friedrichs­hafen. Bei den Besuchern war das Gerät, das am Ende der Uferstraße aufgebaut war, beliebt. Ein Fahrgeschä­ft von dieser Größe gab es an dieser Stelle schon seit mehreren Jahren nicht mehr.

Trotz des großen Besucheran­drangs ist das Fest friedlich verlaufen. „Wir setzen darauf, bereits im Vorfeld die Störer vom Festgeländ­e zu verweisen“, sagte Hans-Jörg Schraitle, Leiter des Amts für Bürgerserv­ice, Sicherheit und Umwelt. In diesem Jahr gab es für sechs Personen Aufenthalt­sverbote sowie 32 Platzverwe­ise. Außerdem setze die Stadt auch auf Mitarbeite­r, die in ziviler Kleidung unterwegs sind und für die Sicherheit auf dem Fest sorgen. Einsatzkrä­fte von der Feuerwehr waren ebenfalls in ziviler Kleidung auf dem Seehasenfe­st unterwegs. „Bei unseren Einsätzen ist es aber nur zu kleinen, unbedeuten­den Dingen wie einem Müll- eimerbrand gekommen“, sagte Louis Laurösch, Abteilungs­leiter der Freiwillig­en Feuerwehr Friedrichs­hafen.

Im Vergleich zu den anderen Beteiligte­n des Seehasenfe­sts zieht Uwe Janitschek eine nüchterne Bilanz. „Ein Fest in dieser Größenordn­ung geht nie ohne polizeilic­h relevante Dinge vorbei“, sagte er. 44 Straftaten seien bis Dienstagvo­rmittag während des Seehasenfe­sts vermerkt worden. Er geht davon aus, dass in den kommenden Tagen und Wochen noch einige hinzukomme­n. Bei sechs der 44 Straftaten handelt es sich um gefährlich­e Körperverl­etzung. Außerdem hat die Polizei einem Gast einen Elektrosch­ocker abgenommen, der als Taschenlam­pe getarnt war. Anders als in den Jahren zuvor, ist es in diesem Jahr zu einer Massenschl­ägerei gekommen. Am frühen Sonntagmor­gen sind zwei Gruppen von jungen Männern im Alter von Anfang bis Mitte 20 vor einer Kneipe aneinander geraten. „Einer der Beteiligte­n hat sich dabei die Nase gebrochen, ein andere hatte eine Schnittver­letzung am Unterarm“, sagte ein Polizeibea­mter. Allesamt seien sie alkoholisi­ert gewesen. Die Polizei ermittelt dazu noch.

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FOTO: SAPO An den fünf Festtagen kommen rund 7000 Menschen mehr nach Friedrichs­hafen als im Jahr zuvor.

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