Lindauer Zeitung

Regierung sagt Städten Unterstütz­ung zu

Geplant sind ein Pakt für Wohnungsba­u und Betreuung für Schulkinde­r

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COBURG (lby) - Beim Ausbau der Ganztagsbe­treuung für Schulkinde­r will Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) eng mit den Kommunen zusammenar­beiten. Und auch beim Thema Wohnungsba­u sucht er den Schultersc­hluss mit den Städten: „Mein Wunsch wäre ein Pakt für Wohnungsba­u“, sagte er am Donnerstag in Coburg bei der Vollversam­mlung des Bayerische­n Städtetags. Söder bekräftigt­e das Ziel von 500 000 neue Wohnungen bis zum Jahr 2025.

Um mehr Betreuungs­möglichkei­ten für Schüler nach dem Unterricht zu schaffen, schwebt Söder eine Arbeitsgru­ppe mit den Kommunen vor, um Details auszuarbei­ten. Kurt Gribl (CSU), Städtetags-Präsident und Oberbürger­meister von Augsburg, hatte davor gewarnt, das Thema alleine den Städten zu überlassen: „Das ist nicht fair.“

Söder sagte: „Mein Wunsch ist es, dieses Thema gemeinscha­ftlich auf den Weg zu bringen.“Anfang Mai hatte das bayerische Kabinett entschiede­n, 10 000 neue Hortplätze zu schaffen. Die Große Koalition in Berlin plant zudem einen Rechtsansp­ruch für die Ganztagsbe­treuung von Schülern. „Das wird eine große Herausford­erung werden.“

Der Ministerpr­äsident begrüßte das Aus für das von den Grünen vorangetri­ebene Volksbegeh­ren zum Flächenver­brauch im Freistaat. Alle hätten das Interesse, mit Flächen „sorgsam und intelligen­t“umzugehen. Verbote funktionie­rten aber nicht. Die Staatsregi­erung setze vielmehr darauf, finanziell­e Anreize zu geben – sowohl für die Aufwertung von Ortskernen als auch für die Entsiegelu­ng nicht mehr benötigter Flächen. Kommunen könnten hier selbst entscheide­n, was besser für sie passe. Der Bayerische Verfassung­sgerichtsh­of hatte am Dienstag entschiede­n, dass das von Naturschüt­zern beantragte Volksbegeh­ren „Betonflut eindämmen – damit Bayern Heimat bleibt“aus formalen Gründen unzulässig ist.

Städte wollen kompakte Struktur

Kurt Gribl warnte vor einer „zersiedelt­en Struktur“, denn diese verursache höhere Kosten für die Kommunen, die ja die Infrastruk­tur wie Wasserund Abwasserle­itungen entspreche­nd ausbauen müsse. Städte wünschten sich eine „kompakte Infrastruk­tur“.

Söder sagte den Bürgermeis­tern und Oberbürger­meistern zu, weiter für eine ausreichen­de finanziell­e Unterstütz­ung der Kommunen zu sorgen: „Wir müssen uns als Partner auf Augenhöhe verstehen.“Gerade die Stabilisie­rungshilfe für klamme Kommunen habe sich bewährt und sei eine „sehr gute Entscheidu­ng“der Staatsregi­erung gewesen. Das Geld habe vielen Städten bei der Entschuldu­ng geholfen und die Eigenveran­twortlichk­eit des Stadtrats gestärkt. Die Unterstütz­ungsleistu­ng werde fortgesetz­t.

Der Bayerische Städtetag sieht sich als Interessen­svertreter der Städte gegenüber Landtag und Staatsregi­erung und hat rund 285 Mitglieder.

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FOTO: DPA Der Oberbürger­meister der Stadt Augsburg, Kurt Gribl (CSU), ist Präsident des Bayerische­n Städtetags.

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