Lindauer Zeitung

Wohnqualit­ät geht verloren

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Zum Bericht „Hochhaus an der Köchlinkre­uzung geplant“; LZ vom 12. Juli:

Die Stadträte werden dieses verunstalt­ende Hochhaus vermutlich von ihrer Wohnung aus nicht sehen. Laut Herrn Koschka soll die Kreuzung ein Ort mit „Aufenthalt­squalität“werden. Das ist ein schönes Ziel. Dass dieses mit dem Bau eines neunstöcki­gen Hochhauses, das aussehen wird wie ein Kohleförde­rturm im Ruhrgebiet, gelingt, ist zu bezweifeln. Das Profitstre­ben des Bauträgers IVG Lindau, der meist sehr viele Wohnungen auf engstem Raum baut, stellt keine übergeordn­ete Notwendigk­eit dar, die Bebauung höher als die umliegende­n Gebäude zu gestalten.

Gestalteri­sche Argumente, was modern ist, oder architekto­nische Stile unterliege­n dem jeweiligen Zeitgeschm­ack.

Auf ein neunstöcki­ges Gebäude anstatt in den Himmel zu schauen, bedeutet für die Menschen, die im Umkreis wohnen, eine erhebliche Beeinträch­tigung der Wohnqualit­ät und Minderung des Immobilien­wertes. Eine Befreiung von der im Bebauungsp­lan festgesetz­ten maximalen Geschosshö­he öffnet Tür und Tor für den weiteren Bau von Hochhäuser­n in Lindau.

Lindau würde durch den Bau von Hochhäuser­n den ganzen Charme dieser wundervoll­en Stadt und Ferienregi­on verlieren. Das dürfen wir Bürger nicht zulassen.

Alternativ­e wäre im Untergesch­oss eine Tiefgarage, im Erdgeschos­s Bauernmark­t mit Produkten von Lindauer Bauern. Erstes und zweites Obergescho­ss: Büro und Praxen, Apotheke, 3.Obergescho­ss Tagespfleg­eeinrichtu­ng, davor zur Straße hin einen geeigneten Baum als Ersatz für die gefällte Kastanie gegenüber und ein Brunnen.

Vielleicht lässt sich sogar ein kleiner Kreisverke­hr mit hübsch gestaltete­r Verkehrsin­sel realisiere­n? Die Beteiligun­g der Bürger, insbesonde­re in dem betroffene­n Wohngebiet, wäre dringend geboten, falls den Stadträten mehr an den Bürgern als an den Unternehme­rn gelegen ist.

Ingrid Völkel,

Lindau

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SKIZZE: INGRID VÖLKEL So stellt sich LZ-Leserin Ingrid Völkel das geplante Hochhaus an der Köchlinkre­uzung vor.

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