Lindauer Zeitung

Vom alten Golf zum mobilen Grill

Vier Freunde aus Bad Grönenbach sind stolz auf ihren „GTI-Brutzler“– Wo er auftaucht, ist er der Star

- Von Tobias Schuhwerk

BAD GRÖNENBACH - Dieses Auto ist nur noch eine halbe Portion. Aber ein ganzer Grill! Mit einem schier unglaublic­hen Eigenbau sorgen vier Kumpels aus Bad Grönenbach für Furore: Für ihren „GTI-Brutzler“haben sie einen alten Golf halbiert und zu einem mobilen Grill umfunktion­iert. Dank Anhänger-Achse und Zugeinrich­tung kann er überall hingefahre­n werden. Die Erfinder dieser Kuriosität sind Alexander Moos, Alexander Hartmann, Christian Guggenmos und Alexander Biechteler.

Wo dieser Grill auftaucht, ist er der Star. Und das lange bevor das erste Steak durch ist. Der GTI-Brutzler ist ein echter Hingucker. „Die Leute können es meistens kaum glauben, was sie da sehen“, erzählen die vier Erfinder im Alter von 30 bis 39 Jahren schmunzeln­d. Der Anblick des mobilen Grills ist ja auch einmalig.

2500 Arbeitsstu­nden

Genau wie die Energielei­stung von Alexander Moos (Kfz-Mechaniker), Alexander Hartmann, Christian Guggenmos (beide Industriem­echaniker) und Alexander Biechteler (Anwendungs­techniker). 2500 Arbeitsstu­nden haben die Unterallgä­uer Tüftler in ihren Brutzler investiert. „Wir haben ein halbes Jahr Vollgas gegeben. Nach Feierabend und an den Wochenende­n bis tief in die Nacht“, erinnern sie sich. Dabei hatten sie keinen einzigen Konstrukti­onsplan. „Alles hat sich nach und nach aus der Situation heraus entwickelt.“

Die Kumpels müssen wirklich an alles gedacht haben. Denn der „GTI- Brutzler“wird nächstes Jahr 15 Jahre alt und hat schon über 100 Einsätze hinter sich. Dennoch ist der Flammengas­grill blitzblank­sauber und läuft noch immer perfekt.

Damit nicht genug: Der „GTIBrutzle­r“hat sogar eine amtliche TÜV-Plakette. Darauf sind die Unterallgä­uer besonders stolz. Denn um die Auflage für einen Anhänger zu erfüllen, mussten sie sich ordentlich strecken. Die Autoachse musste entfernt und dafür eine AnhängerAc­hse mit Zugeinrich­tung angebracht werden. Zum Bau des „GTIBrutzle­rs“inspiriert­e sie eine FilmSzene, in der in einer Motorhaube gegrillt wird. „So was in der Art wollten wir auch“, erinnern sich die Freunde schmunzeln­d. „Dass daraus mal ein echtes High-Tech-Gefährt wird, hätten wir uns selbst nicht träumen lassen.“Zum „GTI-Brutzler“gehören zum Beispiel eine Druckanlag­e für die beiden Zapfhähne, Kühlbox, Edelstahla­uskleidung im bayerische­n Rautenmust­er und ein Dunstabzug­srohr. Sogar eine (verkleiner­te) Biertisch-Garnitur hat ihren Platz im halbierten Golf gefunden.

Bereits beim ersten Einsatz wurde der GTI gefeiert: „Den haben wir damals beim GTI-Treffen am Wörthersee in Österreich eingeweiht. Unvergessl­iche Momente“, sind sich Christian und die drei Alexanders einig. Obwohl ihr Grill-Bolide heute wohl um die 10 000 Euro wert sein dürfte: An einen Verkauf haben sie nie gedacht. Dazu haben sie zu viel Herzblut investiert. Lieber treffen sie sich mit ihren Frauen und Familien zum gemeinsame­n Grillen. Der Sommer 2018 könnte da ja noch so manches Highlight bringen...

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FOTO: TOBIAS SCHUHWERK Der „GTI-Brutzler“ist ihre Erfindung (von links): Alexander Biechteler, Alexander Moos, Christian Guggenmos und Alexander Hartmann aus Bad Grönenbach.

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