Abschied in der Kita Weißensberg
Leiterin Beate Wörrle verlässt nach 45 Jahren ihren Kindergarten.
NONNENHORN (dira) - Wenn verheißungsvoll die Sommerferien vor der Tür stehen und eine aus Kindersicht lange Zeit ohne alltägliche schulische Pflichten anbricht, feiert Nonnenhorn sein lieb gewonnenes Kinderfest.
Improvisationstalent war angesichts der nicht unbedingt optimistisch stimmenden Wetterprognose gefragt. Doch wie Lothar Emser, einer der Hauptorganisatoren des Narrenvereins, bekräftigt: „Genau das ist unsere Stärke: Geht nicht, gibt`s nicht.“Und so wurden Spiele und Bewirtung kurzerhand vom Seeufer auf das Gelände der Feuerwehr verlegt, was der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch tat. Letztlich sogar ein überaus passender Festplatz, waren doch die Spielstationen dieses Mal zu Ehren des 150-jährigen Bestehens der Nonnenhorner Feuerwehr ganz diesem Thema gewidmet.
Traditionen wie das nunmehr 45. Kinderfest entbinden stets ein wenig vom Alltäglichen und leben dem lateinischen Wortursprung gemäß durch die Menschen, die sie tragen und an die nächste Generation übergeben. „Alles steht und fällt mit den beteiligten Personen“, sagt Lothar Emser und lobt in diesem Zusammenhang das rege Engagement seiner Narrenzünftler, die mit mindestens 60 Beteiligten nicht nur für das leibliche Wohl von Groß und Klein sorgen, sondern auch die Spielstationen betreuen und dem ganzen Fest ein Gesicht geben.
In den Vereinen zu Hause „wie in einer Familie“
Am regen Vereinswesen im beschaulichen Weindorf nehmen schon die Kleinen Anteil. Die 16-jährige Marie hilft einigen Kindern, die – mit Feuerwehrhelm und Handschuhen ausgerüstet – ein Ei auf dem Löffel über einen kleinen Hindernisparcours balancieren. Sie ist selbst von Kindesbeinen an Mitglied des Narrenvereins und fühlt sich dort „wie in einer Familie, nur in Groß“. Die Spiele an diesem Festtag, sagt sie, seien für die teilnehmenden Kindergartenkinder und Grundschüler nicht auf „höher, schneller, weiter“ausgerichtet. Vielmehr gehe es um das Teamgefühl – wie etwa bei der Eimerstaffel en miniature, bei der mit Bechern Wasser über eine kleine Distanz transportiert wird, möglichst ohne einen Tropfen zu verschütten.
Monika, eine gebürtige Nonnenhornerin, die seit einigen Jahren in der US-Hauptstadt Washington lebt, feuert ihre kleine Tochter an, die gerade geschickt das Ei auf ihrem Löffel durch den „Feuerring“bugsiert. „Mindestens einmal im Jahr komme ich zurück. Wenn man hier aufgewachsen ist, weiß man, wie sehr das Dorfleben von den Vereinen geprägt wird.“Sie fühle sich nicht zuletzt durch die Zeit im Narren- und Musikverein eng mit ihrer Heimat verbunden. Trotz der gut 6700 Kilometer, die gewöhnlich zwischen ihr und dem bayerischen Bodensee liegen.
„Alles steht und fällt mit den beteiligten Personen.“Lothar Emser