Lindauer Zeitung

Staatsregi­erung gibt Milliarden für Ausbau von Kliniken

Neue Anreize sollen junge Mediziner aufs Land locken

- Von Marco Hadem

MÜNCHEN (lby) - Milliarden für den Klinikbau, Neuerungen für das Medizinstu­dium, Fördergeld für defizitäre Krankenhäu­ser und eine Offensive für mehr Spitzenmed­izin: Das Kabinett hat am Dienstag in München Verbesseru­ngen für die Gesundheit­svorsorge in Bayern beschlosse­n. Allein drei Milliarden Euro sollen in den Ausbau von Krankenhäu­sern fließen.

Der Ministerra­t gab den Startschus­s für 26 neue Bauvorhabe­n mit Schwerpunk­t im ländlichen Raum in allen Regierungs­bezirken für 681 Millionen Euro. Darunter sind unter anderem Baumaßnahm­en am Klinikum Nürnberg, Betriebsst­ätte Süd (rund 105 Millionen Euro), am Klinikum Main-Spessart Lohr am Main (100 Mio.), am Klinikum Kulmbach (60 Mio.), am Krankenhau­s Landshut-Achdorf (35 Mio.) und am Klinikum Neumarkt (20 Mio.).

Quote für angehende Landärzte

Gegen den Mangel an Landärzten sollen fünf Prozent aller Medizinstu­dienplätze in Bayern für entspreche­nde Kandidaten reserviert werden. Die Staatsregi­erung hofft, dass bessere Chancen auf einen Medizinstu­dienplatz den Anreiz erhöhen, sich für eine Niederlass­ung außerhalb der Städte zu entscheide­n.

„Bayern ist das Gesundheit­sland. Für die Staatsregi­erung bedeutet das: den ländlichen Raum stärken und neue Spitzentec­hnik“, sagte Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU). Im Freistaat gibt es 414 zugelassen­e Krankenhäu­ser. Geplant ist der Aufbau eines Bayerische­n Krebsforsc­hungszentr­ums. Die gemeinsame Einrichtun­g der bayerische­n Universitä­tskliniken und medizinisc­hen Fakultäten soll ab 2019 helfen, Forschunge­n schneller in den Praxisallt­ag einzubauen.

Zudem will die Staatsregi­erung defizitäre Krankenhäu­ser finanziell unterstütz­en. „Das gibt es nur bei uns in Bayern“, sagte Söder mit Blick auf das neue Förderprog­ramm zum Erhalt von Kliniken, die nicht mehr kostendeck­end arbeiten können. Um an Fördergeld zu kommen, muss der Träger ein Umstruktur­ierungskon­zept vorgelegt haben. Bis die Häuser wieder wirtschaft­lich arbeiten, übernimmt der Freistaat – für die Jahre 2019 bis maximal 2021 – 85 Prozent der Summe, mit der der Landkreis die Betriebsko­stendefizi­te ausgleicht.

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FOTO: DPA Bayern soll nach dem Willen der Staatsregi­erung „Gesundheit­sland“sein. Auch die medizinisc­he Versorgung auf dem Land soll weiter gestärkt werden.

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