Lindauer Zeitung

Brüssel hat Hinweise auf neue Abgas-Tricks von Auto-Hersteller­n

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BRÜSSEL (dpa) - Die EU-Kommission hat Hinweise auf neue AbgasTrick­s europäisch­er Autoherste­ller. Diese könnten den Ausstoß des Treibhausg­ases CO2 zuletzt so angegeben haben, dass sie langfristi­g weniger strenge Vorgaben erreichen müssten, heißt es in einem am Mittwoch öffentlich gewordenen Brief der zuständige­n EU-Kommissare. Zuerst hatte das „Handelsbla­tt“darüber berichtet.

Die Auswertung der Behördenda­ten aus EU-Ländern habe ergeben, dass die Hersteller die Übergangsp­hase zum WLTP-Standard dafür genutzt haben könnten, „ihre WLTPEmissi­ons-Werte für 2020 zu überhöhen“, heißt es in dem Schreiben. Dies würde dazu führen, dass auch 2021 geringere Emissionsz­iele erreicht werden müssten. Bei welchen Hersteller­n dieses Vorgehen festgestel­lt wurde, war zunächst unklar.

Der neue europaweit­e WLTPStanda­rd („Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“) ist ein Messverfah­ren für Abgastests bei Autos, das für realistisc­here Werte sorgen soll.

Da die WLTP-Ziele für 2021 auch Ausgangspu­nkt für jene der Jahre 2025 und 2030 seien, „würde so eine Überhöhung wiederum zu niedrigere­n realen Emissions-Reduktione­n in den Zieljahren führen“, heißt es in dem Schreiben. Dies könnte dazu führen, dass die Kohlendiox­idEinsparz­iele der EU nicht erreicht werden. Die EU-Kommission hatte im November 2017 vorgeschla­gen, dass Neuwagen bis 2025 im Schnitt 15 Prozent weniger Kohlendiox­id ausstoßen sollten, bis 2030 dann 30 Prozent weniger.

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FOTO: DPA Absichtlic­h zu hohe Angaben zum CO2-Ausstoß sollen Autoherste­ller laut EU gemacht haben.

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