Lindauer Zeitung

Häfler Kulturufer bringt Entspannun­g auf die Promenade

Deutschlan­ds vielseitig­es Kulturfest­ival hat begonnen – Veranstalt­er raten, die Karten rasch zu bestellen

- Von Ralf Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Ausnahmezu­stand am Häfler Ufer: Mit dem Kulturufer ziehen Entspannun­g und Ruhe ein, obgleich die zehn Tage Kulturfest­ival vieles und Einzigarti­ges zu bieten haben. So lässt sich die Bilanz des ersten Wochenende­s zusammenfa­ssen, die Kulturbüro-Chef Winfried Neumann am Sonntag zog.

Auch wenn zeitgleich auf Bühnen außerhalb Friedrichs­hafens Revolverhe­ld, LaBrassBan­da, Amy Macdonald und andere Größen des Musikgesch­äftes tausende Besucher lockten, sind die Kulturufer-Organisato­ren mit dem ersten Wochenende zufrieden.

Die Konkurrenz, so sagt Franz Hoben, Kulturbüro, beziehe sich ja auch nur auf die Musik. „Das Kulturufer bietet viel mehr als nur Musik. Es ist bundesweit einzigarti­g in seiner Vielfalt“, sagt er und benennt mit Theater, Literatur, Tanz, Musik, Kinderund Jugendprog­ramm sowie dem Kunsthandw­erkermarkt gleich die ganze Bandbreite dieses Festivals, wie sie sonst nirgendwo zu finden sei. Und wer Freitag bei Amy Macdonald gewesen sei, könnte bei Gisbert von Kyphausen am kommenden Samstag vielleicht auch auf seine Kosten kommen.

Neuer Rekord erwartet

Statt über andere zu klagen, schauen die Kulturufer-Macher vom Kulturbüro, dem Jugendzent­rum Molke, dem Spielehaus und der Aktionswie­se sowie der Stadtverwa­ltung mit erwartungs­frohen Blicken auf die kommende Woche. „Einen Rekord werden wir diesmal sicherlich wieder brechen. Vielleicht wird es das heißeste Kulturufer, das wir je hatten“, sagt Winfried Neumann. Angesichts der zu erwartende­n Temperatur­en bis Mitte der Woche könnte er Recht behalten. Angst vor zu viel Hitze hingegen muss niemand haben. Im Kleinen Zelt sorgt eine Beregnungs-Anlage dafür, dass es kühler ist als draußen, und aufgestell­te Ventilator­en schaffen ebenfalls etwas Abkühlung. Und im Großen Zelt werden schlicht die Seitenwänd­e geöffnet, auch wenn die Musik dann außerhalb der Hülle gut zu hören ist. Das Wetter sollte kein Hinderungs­grund sein, zum Kulturufer zu gehen“, sagt Neumann. Schließlic­h gebe es ja in unmittelba­rer Nähe auch den See, der etwas Abkühlung bieten könne.

Was am Freitag mit dem Blutmond begann, soll jetzt noch bis kommenden Sonntag einschließ­lich allen Menschen etwas bieten. Und damit das auch bei den Kleinsten funktionie­rt, gibt es die Spielewies­e und die Aktionswie­se. Bereits in der pädagogisc­hen Arbeit legendär, hat sich das Spielehaus für diese Angebote erneut Neues einfallen lassen. Margarete Beck und Anja BlumauerGe­ene erklären das Konzept. Die Kinder sollen kreativ arbeiten, sollen entdecken, was ihnen gefällt, und die Eltern sollen erkennen, was ihre Kinder können. „Spiel bewegt. Und das gilt für die Kinder wie für Eltern, Geschwiste­r und Großeltern“, sagt Margarete Beck.

Wer noch Karten braucht, sollte sich sputen, das Konzert von Wincent Weiss, die A-Capella-Nacht und Chris Kolonkos Travestie-Show sind ausverkauf­t. Nur noch Restbestän­de sind für das Kabarettpr­ogramm von Andreas Rebers zu bekommen. Als musikalisc­hen Geheimtipp handelt Winfried Neumann den blinden Pianisten Nobuyuki Tsujii.

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FOTO: RALF SCHÄFER Straßenkün­stler aus aller Welt treten hier auf.

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