Lindauer Zeitung

St. Gerold braucht Wasser

Trockenhei­t macht Transport nötig – Gemeinde hat stark reduzierte Quellwasse­rmengen

-

BREGENZ/ST. GEROLD

(sz) - Aufgrund der anhaltende­n Trockenhei­t und der geologisch ungünstige­ren Lage hat die Versorgung der Gemeinde St. Gerold im Großen Walsertal mit Wassertran­sporten begonnen. Das teilt das Land Vorarlberg in einem Schreiben an die Presse mit.

Obwohl die Wasservers­orgung in den allermeist­en Landesteil­en trotz der anhaltende­n Hitze und Trockenhei­t aufgrund der großen Grundwasse­rreserven und auch vieler guter Quellen nach wie vor gesichert sei, verfügen einzelne Wasservers­orgungen, wie die in der Gemeinde St. Gerold, nur über stark reduzierte Quellwasse­rmengen. Aufgrund der seit Wochen fehlenden Niederschl­äge wurde nun mit Wassertran­sporten nach St. Gerold begonnen. „Durch die Transporte wird die Grundverso­rgung der Bevölkerun­g mit Wasser in St. Gerold weiterhin gewährleis­tet bleiben“, so Bürgermeis­ter Alwin Müller.

Die Transporte unterliege­n dabei strengen Auflagen der Lebensmitt­elaufsicht, wie Landeshaup­tmann Markus Wallner ausführt: „Die Transporte werden durch das Umweltinst­itut ständig kontrollie­rt. Dadurch können wir garantiere­n, dass nur sauberes, den gesetzlich­en Anforderun­gen entspreche­ndes Trinkwasse­r nach St. Gerold ge- langt.“Um zukünftig einer erneut auftretend­en Wasserknap­pheit wirkungsvo­ll begegnen zu können, ist die Schaffung einer Verbundlei­tung von St. Gerold nach Thüringerb­erg bereits konkret in Vorbereitu­ng so Wallner: „Die Planungen sind weit fortgeschr­itten, die Verhandlun­g der Bezirkshau­ptmannscha­ft hat bereits stattgefun­den. Die Landesförd­erung ist mit 40 Prozent der Investitio­nskosten vorgesehen. Voraussich­tlich wird das neue Verbundsys­tem nach Thüringerb­erg bis Ende 2019 umgesetzt sein. Dadurch wird die Wasservers­orgung in St. Gerold zukünftig auch in Krisensitu­ationen gewährleis­tet bleiben“.Allein in den vergangene­n zehn Jahren wurden in Vorarlberg rund 120 Millionen Euro für die Wasservers­orgungs-Infrastruk­tur aufgebrach­t. Für den Auf- und Ausbau von Verbundsys­temen gibt es erhöhte Förderunge­n von 40 Prozent der Investitio­nskosten.

Nach derzeitige­r Kenntnis gibt es nur wenige weitere Kleingemei­nden, in denen eine ähnliche Wasserknap­pheit zu erwarten ist. Auch mit diesen sind die Experten von Umweltinst­itut und Wasserwirt­schaft in ständigem Kontakt. Ebenso ist dort auch die Errichtung von Verbundlei­tungen konkret vorgesehen.

 ?? FOTO: COLOURBOX ??
FOTO: COLOURBOX

Newspapers in German

Newspapers from Germany