Lindauer Zeitung

Polizei durchsucht Ankerzentr­um

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DONAUWÖRTH (lby) - Rund 250 Polizisten haben am Freitagmor­gen das Ankerzentr­um im schwäbisch­en Donauwörth nach gefährlich­en Gegenständ­en durchsucht. Es gab konkrete Hinweise, dass Bewohner aus Gambia solche in ihren Zimmern deponierte­n, wie die Polizei mitteilte. Die Beamten kontrollie­rten mehrere Stunden die beiden Gemeinscha­ftsunterkü­nfte, in denen derzeit rund 600 Personen gemeldet sind – dabei stellten sie einige Küchenmess­er sicher. Zudem suchten sie fünf Männer, „die in der Unterkunft über längere Zeit für Unruhe gesorgt haben“, sagte ein Sprecher. Vier von ihnen wurden gefunden und in der Folge in andere Einrichtun­gen verlegt.

In diesem Jahr war es bereits zu zwei großen Polizeiein­sätzen im Umfeld der Erstaufnah­meeinricht­ung gekommen, die am Mittwoch in ein Ankerzentr­um umgewandel­t worden war. Bei einer geplanten Abschiebun­g eines gambischen Staatsange­hörigen im März stießen Beamte auf heftigen Widerstand, 30 Menschen wurden festgenomm­en.

Im Februar hatten Bewohner aus Gambia versucht, mit dem ICE auf eigene Faust nach Italien auszureise­n – 150 Flüchtling­e versammelt­en sich am Bahnhof, der Bahnverkeh­r wurde zeitweise eingestell­t. Der Einsatz am Freitag stehe in keinem direkten Zusammenha­ng mit diesen Vorfällen, so der Sprecher. „Wir sind aber mit vielen Kräften angerückt, weil wir dort schon zweimal auf Widerstand gestoßen sind.“Die Kontrolle sei relativ friedlich verlaufen, niemand sei verletzt worden. Als Rechtsgrun­dlage diente das Polizeiauf­gabengeset­z.

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FOTO: DPA 250 Polizisten waren bei der Aktion im Einsatz.

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