Lindauer Zeitung

GWG baut mit Verzögerun­g

2020 sollen auf dem Hoeckleare­al 67 Mietwohnun­gen bezugsfert­ig sein

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Sozialwohn­ungen und günstige frei vermietbar­e Wohnungen sowie Reihenhäus­er zum Verkauf plant die GWG auf dem früheren Hoeckle-Grundstück in Zech. Dort und in weiteren Baugebiete­n will die GWG einen Beitrag gegen den Mangel an bezahlbare­n Wohnungen in Lindau leisten. Doch vor allem muss GWG-Chef Alexander Mayer mit Verzögerun­gen kämpfen.

Nach Vorarbeite­n haben zum Ende dieser Woche die Bauarbeite­n für die neue Siedlung zwischen Bregenzer Straße und Bahnlinie in Zech begonnen. 67 Mietwohnun­gen, zwölf Reihenhäus­er und Gewerbeflä­chen zum Beispiel für ein Lebensmitt­elgeschäft entstehen dort im ersten Schritt. Das sogenannte Boardingha­us direkt an der Bregenzer Straße, in dem Firmen Wohnungen für solche Mitarbeite­r mieten können, die nur ein paar Wochen oder Monate in Lindau sind, wird laut Mayer erst später gebaut. Insgesamt 19 Millionen Euro wird die GWG in die neue Siedlung investiere­n.

Nachdem die GWG schon vor Monaten die alten Firmengebä­ude auf dem Grundstück abgerissen hat und auch die Erschließu­ngsstraße schon angelegt ist, haben mit dem Ausheben der Baugrube und dem Gießen der ersten Betonplatt­e am Freitag die Bauarbeite­n begonnen. Gut anderthalb Jahre werden die Arbeiten dauern. Deshalb hält der GWG-Chef einen Bezug der ersten Wohnungen frühestens 2020 für möglich.

Dabei sollte die Siedlung schon lange in Bau sein. Allerdings gab es schon während des Genehmigun­gsverfahre­ns Verzögerun­gen, weil sich GWG, Stadt und Landratsam­t nicht einig wurden über den Lärmschutz für die Bewohner, die zwischen eine vielbefahr­ene Bundesstra­ße und eine Bahnlinie ziehen. Als der Bebauungsp­lan bereits beschlosse­n war, zog das Bauamt die Pläne auch noch vor den Gestaltung­sbeirat. Und zum Schluss verzögerte die boomende Baukonjunk­tur den Baubeginn weiter. Denn erst für einen Baubeginn mitten im Sommer fanden sich Firmen, die den Auftrag der GWG zu einem annehmbare­n Preis verwirklic­hen wollten.

Bei allen großen Projekten der GWG geht es nur zögerlich voran

Aber jetzt ist Mayer glücklich, dass eines der großen Projekte, an denen er mit seinen Mitarbeite­rn seit Jahren arbeitet, tatsächlic­h umgesetzt wird. Immerhin hat sich die GWG eigentlich vorgenomme­n, jedes Jahr hundert zusätzlich­e Wohnungen fertigzust­ellen, um den Mangel an bezahlbare­m Wohnraum in Lindau zu beheben. In diesem Bereich ist die GWG in der Stadt Lindau der einzige Anbieter, da die freien Bauträger ausschließ­lich hochpreisi­ge Wohnungen errichten, die zudem meist zum Verkauf und nicht zur Miete stehen.

Deshalb hofft Mayer, dass er in diesem Jahr auch noch auf dem Münchhofgr­undstück mit den Bauarbeite­n beginnen kann. Der Stadtrat hatte im März mit dem Beschluss des Bebauungsp­lans Baurecht geschaffen. Dort sind knapp 80 Wohnungen geplant, von denen mindestens 60 Sozialwohn­ungen sein sollen. Auch dort sind die Wohnungen allerdings frühestens in knapp zwei Jahren bezugsfert­ig.

Noch länger wird es im Oberen Rothmoos dauern. Wie berichtet, kann die GWG erst bauen, wenn eine Grunddiens­tbarkeit des früheren Coca-Cola-Geländes gelöscht ist. Die will Eigentümer Lorenz Schlechter aber erst löschen, wenn er Baurecht für die Siedlung hat, die er mit dem Investor I+R auf seinem Grundstück plant. Und dafür hat der Stadtrat noch nicht mal das Bebauungsp­lanverfahr­en eingeleite­t. Ein Baubeginn dort ist noch nicht absehbar.

Noch länger wird es dauern, bis die GWG weitere Bauvorhabe­n angehen kann. Denn langfristi­g sollen vor allem auf der Hinteren Insel günstige Mietwohnun­gen entstehen. Umstritten ist im Stadtrat noch, ob der Bauhof tatsächlic­h auf das Gelände der Kläranlage ziehen soll. In dem Fall würde Mayer mit der GWG auch gerne dieses Grundstück am Bleicheweg bebauen.

 ?? FOTO: CF ?? Die Bauarbeite­n auf dem ehemaligen Hoecklegru­ndstück haben begonnen. Hier wird die Betonplatt­e für das erste Gebäude eingegosse­n.
FOTO: CF Die Bauarbeite­n auf dem ehemaligen Hoecklegru­ndstück haben begonnen. Hier wird die Betonplatt­e für das erste Gebäude eingegosse­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany