Gläubige pilgern auf Schiffen betend und singend auf dem Bodensee
Am Abend des Feiertags Mariä Himmelfahrt gibt es von Lindau, Bregenz und Rorschach aus die 37. Fatima Schiffsprozession auf dem Bodensee
LINDAU (sd) - Gläubige aus ganz Europa pilgern am Feiertag Mariä Himmelfahrt – er ist am Mittwoch, 15. August – wieder an den Bodensee, um an der 37. Fatima-Schiffsprozession teilzunehmen. Seit 1981 feiert die katholische Kirche im Dreiländereck Deutschland, Österreich und der Schweiz damit ein großes Fest mit gemeinsamen Gebeten, mit Musik und bischöflichem Segen für ein christliches, friedliches und vereintes Europa.
Die Tradition der Schiffsprozessionen auf dem Bodensee reicht bis ins Jahr 1970 zurück, als der aus Norditalien stammende und in Bludenz wohnende Italiener Ferdinand Andreatta an der Dreiländergrenze im See eine kleine Replik der Madonna von Fatima versenkte und sich im Anschluss die Prozessionen bildeten.
Zum fünften Mal gibt es heuer ein Schiff nur für Jugendliche, das unter dem Motto „Wir sind dabei! Und du?“an der Schiffsprozession teilnimmt. Pater Johann Fenninger aus dem Bregenzer Kloster Thalbach und die „Projektlobpreisband“begleiten die Jugendlichen. Wobei der Begriff Jugendliche großzügig ausgelegt wird: zwischen 13 und 35 Jahre alt dürfen die Pilger auf dem Jugendschiff sein.
Um 20 Uhr fahren die Schiffe der Weißen Flotte mit mehreren Tausend Pilgern auf den abendlichen See hinaus. In Bregenz starten das Sakramentsschiff und die „MS Austria“sowie das Jugendschiff „MS Alpenstadt Bludenz“. Ab dem Lindauer Hafen fährt die „MS Vorarlberg“und ab Rorschach die „MS St. Gallen“. Auf jedem der teilnehmenden Schiffe spielt eine Musikkapelle. Während der feierlichen Fahrt in den Sonnenuntergang beten und singen die Pilger. Bei Einbruch der Dunkelheit versammeln sich die Schiffe mitten auf dem Bodensee, auf einer gedachten Linie, an der sich die drei Länder begegnen, zu einem Stern und setzen mit dieser symbolischen Grenzüberschreitung ein Zeichen für ein vereintes Europa.
Berliner Weihbischof spricht heuer den eucharistischen Segen
Ehrengast der diesjährigen Schiffswallfahrt ist Weihbischof Matthias Heinrich aus dem Bistum Berlin. Er hält um 16 Uhr zudem das Pontifikalamt in der Gebetsstätte in Wigratzbad. Als einer der Höhepunkte der Schiffsprozession auf dem Bodensee beten die mitfahrenden Geistlichen ein Weihegebet von Papst Franziskus an das unbefleckte Herz Mariens, und Weihbischof Heinrich spricht den eucharistischen Segen für die Länder Europas. Alle Pilger sind eingeladen, diese Weihe des Kontinents mitzuerleben.
Veranstaltet wird die Schiffsprozession von der Gebetsstätte Wigratzbad und ihrem Direktor Nikolaus Maier. In der dortigen Sühnekirche finden den ganzen Feiertag über Messen und Rosenkranzgebete statt.