Lindauer Zeitung

Wo ist die Achtung untereinan­der nur geblieben?

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Zum Thema Radfahrer und Fußgänger: Immer wieder berichtet die LZ über Radunfälle, und dahinter ist eine Person, welche sich leicht, mittel- oder schwer dabei verletzt. Das tut mir leid. Und auch dass abgesenkte Bordsteink­anten bei Wechsel fehlen. Aber mir tun auch die schwächste­n Verkehrste­ilnehmer leid, nämlich die Fußgänger, und die Situation an den Fußgängerü­berwegen in dieser unserer Stadt. Während London 1948 die ersten Straßenmar­kierungen für Fußgänger erhielt, und in der Genfer Konferenz der Vereinten Nationen auch die Anbringung von Fußgängerü­berwegen miteingebr­acht wurden, dauerte es bis 1952, als München als Vorreiter für Deutschlan­d zwölf Fußgängerü­berwege aufgemalt hat. Und ab 1953 sollte die Verordnung bundesweit gelten.

Wir haben in Lindau einen Verkehrser­ziehungspl­atz gegenüber dem Sportplatz für Schulen, wo ein Polizist den Kids die Verkehrsre­geln erklärt. Und die Kids sehen im Straßenver­kehr tagtäglich, wie diese Regeln missachtet werden. Immer wieder werden Fußgänger auf ihren „sicheren Streifen“bei der Straßenübe­rquerung von radelnden Radfahrern auf die Seite gedrängt. Wo ist die Achtung untereinan­der nur geblieben?

Wer voll gedresst auf seinem wertvollen Fahrrad über den Zebrastrei­fen radelt, scheint einen Freischein dafür zu besitzen. Wieso auch absteigen, es handelt sich ja nur um einen Zebrastrei­fen, denken sich nicht nur Vollgedres­ste. Der Sinn für „Fußgängerü­berweg“ist vielerseit­s verloren gegangen.

Auf meinen letzten Leserbrief kamen einige Anrufe und E-Mails, dass ich ihnen aus den Herzen gesprochen habe. Und ich habe jetzt in meinem Urlaub am Plattensee gesehen, wie selbstvers­tändlich die Radfahrer vor Straßenübe­rgängen von ihrem Rad abgestiege­n sind und ihr Fahrrad geschoben haben. Egal, ob es sich um eine vielbesuch­te Touristens­tadt oder um einen Ort im Hinterland handelte. Zwei Länder, eine gemeinsame Richtlinie und unterschie­dliche Auffassung, sie zu handhaben und auch zu kontrollie­ren! Inge Graf, Lindau

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FOTO: ROLAND NUBER LZ-Leser Roland Nuber ärgert sich darüber, dass Fahrgäste an der Bushaltest­elle Oberreitna­u-Nord nach wie vor nass werden, wenn es regnet, während die Fahrräder unterm Dach stehen.
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ARCHIVFOTO: DPA Radfahrer sollen auf dem Radweg fahren. Auf dem Zebrastrei­fen aber müssen sie absteigen und schieben.

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