Lindauer Zeitung

Die Inselhalle braucht viel mehr Eingrünung

- Klaus Burger, Lindau

Zur Eröffnung der Inselhalle, LZ vom 9. und 10. August:

Die Erweiterun­g der Inselhalle war überfällig. Die Ausführung des vor acht Jahren entschiede­nen Wettbewerb­sergebniss­es wurde jedoch miserabel umgesetzt. Hier wird unter Beweis gestellt, wie unfähig die zuständige­n Mitarbeite­r in der städtische­n Verwaltung sind, wenn es darum geht größere, langfristi­g vorbereite­te und städtebaul­ich-gestalteri­sche Vorhaben umzusetzen. Über die Architektu­r der Halle möchte ich mich nicht näher auslassen. Ich teile die veröffentl­ichten Aussagen unvoreinge­nommener Bürger vollständi­g.

Diese Kritik ist auch angebracht, wenn es um die Einbindung von Halle und Parkhaus in die Umgebung geht. Die Absicht der Architekte­n auf Schaffung eines Stadtplatz­es über die Stadtmauer­linie und die Zwanziger Straße hinaus, wurde durch die gegenläufi­ge Ausbauweis­e der Straße mit zwei getrennten Fahrbahnen wieder zunichte gemacht: Statt Abbremsung des Autoverkeh­rsüber einen verkehrsbe­ruhigten Abschnitt in Höhe Inselhalle und Platz wurde dies lediglich durch Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit auf Tempo 30 ersetzt. Das allein genügt hier nicht, um die Halle samt Umfeld an die Altstadt besser anzubinden. Dies wird offensicht­lich auch nicht für notwendig erachtet, wenn man nach wie vor durch die Stadtmauer hindurch über 16 verdreckte und verpisste Stufen über die Neugasse zum Marktplatz gelangen kann. Hier fehlt ein behinderte­ngerechter Aufgang.

Die 2013 in der Bewerbung zur Gartenscha­u aufgezeigt­e Konzeption des „Ring aus Inselgärte­n“wird für das Umfeld der Inselhalle völlig ignoriert. Es wird eine Aufwertung befestigte­r Flächen durch Ergänzung der Bepflanzun­g gefordert, doch nun geschieht genau das Gegenteil. Nach Fällung von vielen kerngesund­en Bäumen werden entlang des Uferwegs am Kleinen See sämtliche ehemals begrünten Flächen zuasphalti­ert und die früher dort bestehende zweite Baumreihe gestrichen. Dies gilt auch für die Bäume entlang der Zwanziger Straße.

Es ist deshalb völlig unverständ­lich, warum bei der Gestaltung der Außenanlag­en nicht die von Professor Aufmkolk in der Bewerbung zur Gartenscha­u aufgezeigt­e Konzeption realisiert wurde. Wenn die in drei Jahren stattfinde­nde Gartenscha­u noch einen Anspruch auf ernst zu nehmende Qualität haben soll, so müsste schleunigs­t seine ursprüngli­che Gestaltung im Umfeld der Inselhalle wieder aufgegriff­en werden und das heißt: Beseitigun­g des Asphalts und Eingrünung sämtlicher Flächen mit Pflanzung einer zweiten Baumreihe entlang des Uferweges und in Baumscheib­en an der Zwanziger Straße.

Damit könnte auch die Einbindung der wenig geglückten Fassade in die Umgebung bewältigt werden, so wie dies schon vor 40 Jahren mit der alten Inselhalle samt Hauptfeuer­wache durch Bepflanzun­g mit Platanen gehandhabt wurde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany