Lindauer Zeitung

Sude/Laboureur winkt der Jackpot

Noch nie gab es im Beachvolle­yball mehr Geld zu gewinnen als beim Weltcupfin­ale

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HAMBURG (dpa) - Beim Blick auf die ausgelobte Siegprämie von 150 000 Dollar rieb sich Chantal Laboureur ein wenig verwundert die Augen. „Ein Sieg wäre unglaublic­h – auch für unser Konto“, sagte die in Friedrichs­hafen geborene deutsche Beachvolle­yball-Nationalsp­ielerin am Dienstag in Hamburg. Im umgebauten Tennisstad­ion am Rothenbaum trainierte die 28 Jahre alte deutsche Meisterin zusammen mit ihrer Partnerin Julia Sude, ebenfalls aus Friedrichs­hafen, für das am Mittwoch startende Welttourfi­nale. „Solche Summen sind im Beachvolle­yball ja eher ungewöhnli­ch“, bemerkte Labourer.

Insgesamt 800 000 Dollar Preisgeld in Hamburg

Insgesamt geht es beim Turnier der je zehn weltbesten Frauen- und Männerteam­s um 800 000 Dollar Preisgeld. Dem siegreiche­n Frauen-Duo und dem Turniergew­inner der Männer winken je 150 000 Dollar. Die Zweiten bekommen 80 000 Dollar, die Dritten 50 000 Dollar. Mehr Geld gab es im Beachvolle­yball noch nie zu gewinnen. „Als ich die Summen gelesen habe, dachte ich: Cool, das ist gut für unsere Sportart“, sagte Isabel Schneider. Und ihre Partnerin Victoria Bieneck ergänzte: „Das ist eine Wertschätz­ung für alle Athleten.“

Bieneck/Schneider, die am zentralen Stützpunkt in Hamburg unter Bundestrai­ner Imornefe „Morph“Bowes trainieren, sind als zweites deutsches Frauen-Nationalte­am in Hamburg am Start. Bei den Männern ist das junge deutsche Nationaldu­o Julius Thole (21) und Clemens Wickler (23) in der Wahlheimat mit einer Wildcard dabei. „Das ist eine Bühne, auf der jeder Beachvolle­yballer spielen will“, sagte Bundestrai­ner Bowes, der Lebensgefä­hrte von Laura Ludwig. Die Olympiasie­gerin und Weltmeiste­rin ist nach der Geburt ihres ersten Sohnes nicht am Start. Im Vorjahr hatte sie mit ihrer Partnerin Kira Walkenhors­t zum zweiten Mal in Folge das Welttourfi­nale gewonnen.

Die 30 Jahre alte Blockerin Sude und die zwei Jahre jüngere Abwehrspie­lerin Laboureur tragen in Hamburg die größten deutschen Medaillenh­offnungen. In Warschau und Gstaad war das Duo in dieser Saison schon bis ins Finale vorgestoße­n und hatte Rang zwei belegt. Zwischenze­itlich waren sie sogar in der Weltrangli­ste auf Platz 1. „Insgesamt haben wir auf der Welttour in diesem Jahr schon drei Medaillen gewonnen. Das wollen wir jetzt nachbesser­n“, sagte Laboureur.

Zunächst wird in Fünfergrup­pen gespielt. Ab Viertelfin­ale geht es im K.o.-System weiter. Die Finalspiel­e der insgesamt 3,5 Millionen teuren Veranstalt­ung werden am Wochenende ausgetrage­n. Das Turnier gilt zugleich als Generalpro­be für die WM 2019, die im Juni kommenden Jahres in Hamburg stattfinde­t.

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FOTO: DPA Chantal Laboureur (li.) und Julia Sude.

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