Haftbefehl nach tödlicher Attacke auf Arzt
OFFENBURG (dpa) - Im Fall der tödlichen Messerattacke auf einen Arzt in Offenburg hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen Mordverdachts gegen einen 26 Jahre alten Mann beantragt. Der Verdächtige, ein seit November 2015 in Deutschland lebender Asylbewerber aus Somalia, sollte am Nachmittag einem Richter vorgeführt werden, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag in Offenburg mit. Das Motiv für die Tötung des 51 Jahre alten Arztes sei weiter unklar.
Die Polizei hatte den Verdächtigen am Donnerstag nach einer kurzen Großfahndung festgenommen. Er steht im Verdacht, kurz zuvor in einer Arztpraxis einen Mediziner erstochen und eine Helferin verletzt zu haben.
Der Verdächtige war nach Angaben der Polizei in diesem Sommer an zwei Auseinandersetzungen in seiner Asylbewerberunterkunft in Offenburg beteiligt. Am vergangenen Wochenende musste der 26-Jährige nach Polizeiangaben deswegen eine Nacht in Gewahrsam verbringen.
Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner (CDU) rief zur Besonnenheit auf. Sie habe am Donnerstag mit großer Bestürzung von dem Tötungsdelikt erfahren. Sie dankte der Polizei, die den mutmaßlichen Täter bereits nach einer Stunde fassen konnte. „Dass das Tötungsdelikt in unmittelbarer Nähe die Offenburger Bürgerinnen und Bürger bewegt, ist nachvollziehbar und menschlich. Doch gerade deshalb appelliere ich an die Offenburger Bürgerschaft, sich besonnen zu verhalten und von Pauschalisierungen abzusehen.“
Die AfD meldete für Samstag nach Angaben einer Stadtsprecherin eine Demonstration vor dem Offenburger Rathaus an. Die Linke Jugend rief zur Gegendemo auf.