Lindauer Zeitung

Monatlich 850 Polizeiein­sätze nach Erfassung von Autokennze­ichen

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NÜRNBERG (lby) - Terroriste­n, Autodiebe, Schleuser und Drogenkuri­ere: Jeden Monat führt die automatisc­he Erfassung von Fahrzeugke­nnzeichen im Rahmen von Fahndungen zu etwa 850 Polizeiein­sätzen. Die Technik habe sich als unverzicht­bar und effizient erwiesen, sagte Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) am Montag in Nürnberg. Daher testet die Polizei in Oberfranke­n jetzt den Einsatz im Dachbalken eines Streifenwa­gens – zusätzlich zu den bisher 20 vorwiegend stationäre­n Anlagen im Freistaat.

Vorteil der mobilen Variante sei, dass bei einem Treffer der Streifenwa­gen schon in der Nähe des gesuchten Autos sei, sagte Herrmann. Somit könne das verdächtig­e Fahrzeug viel schneller angehalten und kontrollie­rt werden.

Monatlich fahren rund 8,5 Millionen Fahrzeuge an den Anlagen der automatisi­erten Kennzeiche­nerkennung vorbei. Die Nummern werden jeweils nur von hinten erfasst, weil der Fahrer aus Datenschut­zgründen nicht erkennbar sein darf. Mehr als 99 Prozent der Daten würden sofort unwiederbr­inglich gelöscht, da nach den Fahrzeugen nicht gefahndet werde, sagte Herrmann.

Dank der Kennzeiche­nerfassung seien unter anderem viele gestohlene Autos, Waffen und große Mengen Rauschgift sichergest­ellt worden. Im März sei dadurch sogar ein Vergewalti­ger im Raum Würzburg und im Juli ein von Belgien gesuchter Terrorverd­ächtiger an der A 3 im Landkreis Aschaffenb­urg gefasst worden. Die bayerische Grenzpoliz­ei soll nun vier Anlagen für den Einsatz im Grenzgebie­t bekommen. An drei weiteren Standorten soll es neue stationäre Anlagen geben.

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FOTO: DPA Joachim Herrmann

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