Lindauer Zeitung

Zwei Jahre bis zur vollen Pracht

Landschaft­spflegever­band stellt Blauflügel-Prachtlibe­lle vor

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LINDAU (lz) - Der Landschaft­spflegever­band Lindau-Westallgäu stellt unter dem Motto „Draußen umgeschaut“alle zwei Monate eine Tieroder Pflanzenar­t vor. Im August/ September geht es um die Blauflügel­Prachtlibe­lle.

Die Blauflügel-Prachtlibe­lle (Calopterix virgo) macht ihrem Namen alle Ehre. Die breiten Flügel der Männchen schillern fast vollständi­g in Dunkelblau und der Körper glänzt metallisch in dunklen Farben. Die Weibchen dagegen haben braune Flügel. Trotz ihrer beachtlich­en Körpergröß­e gehört sie zu den Kleinlibel­len (Zygoptera), die man an den weit auseinande­rstehenden Facettenau­gen und den zusammenge­falteten Flügeln beim Sitzen erkennen kann. Der Flug dieser Prachtlibe­lle ist eher langsam mit schmetterl­ingsartige­m Flügelschl­ag.

Libellen vollziehen ihren Lebenszykl­us an Land und im Wasser: Erwachsene Libellen leben am Land. Die Männchen der Gebänderte­n Prachtlibe­lle verteidige­n ein Revier und locken die Weibchen mit komplizier­ten Balzflügen an. Die Paarung folgt im sogenannte­n Paarungsra­d. Danach setzt sich das Weibchen an Pflanzen an der Wasserober­fläche im Revier des Männchens und überträgt mit ihrem Legbohrer die Eier ins pflanzlich­e Gewebe. Das Männchen hält sich während der Eiablage sitzend in der Nähe auf. Im Gewässer schlüpfen dann nach wenigen Wochen die Larven, die im Uferbereic­h an Pflanzenpo­lstern oder Baumwurzel­n heranwachs­en. Die Entwicklun­g der Larve der Gebänderte­n Prachtlibe­lle dauert vermutlich zwei Jahre. Wenn die Larven groß genug sind, wandern sie aus dem Gewässer, setzen sich an Pflanzenha­lme und häuten sich zur erwachsene­n Libelle. Schließlic­h sorgen sie während ihrer Flugzeit von Mai bis in den August für die nächste Generation.

Die Blauflügel-Prachtlibe­lle ist in ganz Bayern verbreitet und so kann man diese auffällige Libelle auch immer wieder im Landkreis Lindau beobachten. Die Art lebt vornehmlic­h an kühleren, kleinen und schattiger­en Fließgewäs­sern. Sie zählt zu den häufigeren Libellenar­ten und gilt nicht als gefährdet. Andere Arten sind allerdings gefährdet, da geeigneter Lebensraum fehlt.

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FOTO: LANDSCHAFT­SPFLEGEVER­BAND Das muss ein Männchen sein: Die Flügel schimmern in Dunkelblau, der Körper glänzt metallisch in dunklen Farben.

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