Im Rotlicht
Vor der Fußball-WM gab es in Mexiko einen kleinen Sexskandal. Neun Spieler vergnügten sich mit 30 Escortdamen, und weil junge Menschen heutzutage ja selbst im Pool ihre Handys dabeihaben und garantiert einer alles ins Netz stellt, ging alsbald ein zwölf Sekunden langes Video viral, auf dem selbige eine Art Wasser-Polonaise tanzen. In Deutschland wären alle Spieler lebenslang in Haft gekommen, in Mexiko sagte der Generalsekretär des Verbands nur: „Ein freier Tag ist ein freier Tag, da kann man nichts machen.“Wer weiß, hätten die Mexikaner durchgegriffen, wäre das Löw-Team, die Nr. 32 des Turniers, womöglich Weltmeister geworden, das Leben ist ja chaostheoretisch, und 80 Millionen Bundestrainer hätten sich viel Zeit beim Diskutieren über Mesut Özil gespart, aber nun denn.
Wie wir darauf kommen? Vier japanische Basketballer wurden gerade von ihrem Olympia-Komitee JOC bei den Asienspielen in Indonesien mit Schimpf, Scham und Schande nach Hause geschickt. Sie waren im Rotlichtbezirk von Jakarta unterwegs gewesen und hatten sich angeblich mit Prostituierten vergnügt. Im Unterschied zu den Mexikanern leisteten sich die Korbjäger ihren Trip allerdings während der Spiele, außerdem trugen sie ihre Nationaltrikots. Die hatten die Mexikaner clevererweise abgelegt. Bloß damit sie nicht nass werden vermutlich. (zak)